Im April 1983 verweigert die Freiwillige Selbstkontrolle (FSK) die Freigabe des Films. Dieser Ablehnungsbescheid der FSK - in der Revision wird er aufgehoben und der Film freigegeben - wurde zu einem Signal für die filmpolitische Wende, die von dem CSU-Innenminister Friedrich Zimmermann angestrebt wird. Ein Münchner Amtsgericht von der
weisungsgebundenen Staatsanwaltschaft angestrengter Prozess gegen Das Gespenst wird von den dortigen Richtern zurückgewiesen (wegen angeblicher Minderqälitaet des Films). Innenminister Zimmermanns Weigerung, Achternbusch die letzte Rate in Höhe von 70.000 DM auszuzahlen, die dem Regisseur aus seinem Bundesfilmpreis für Das
letzte Loch zusteht, setzte sich in der Spruchpraxis der FBW fort. Dem Gespenst, der mit über 130.000 Besuchern erfolgreichste Film Achternbuschs, wurde das Prädikat wertvoll verweigert, so dass dieser nicht in die Referenzfilmfoerderung der FFA gelangte, die dem Regisseur und Produzenten Achterbusch automatisch Finanzmittel zur Herstellung eines neuen Films ermoeglicht hätte.
(Reihe Film 32, Carl Hanser Verlag, München)
Filmend verteidigt er wütend seine Ideen. Er zeigt sie her. Achternbuschs Bilder anzusehen, brauchts keine Bildung. Und wer behauptet, sie seien unmissverständlich, der hat ganz recht. Traumbilder zu rationalisieren bringt nichts. Aber die Debilität unserer Phantasmen und Traumvorstellungen, aber die unendlichen Mühen beim Grosswerden, unter Verhaeltnissen, die andauernd dagegensprechen, die kann sehen wer will. Wer's nicht sieht, sollte sich ganz ernsthaft
fragen, ob er nicht von all den anderen, verdauten, verordneten Bildern längst blind geworden ist.
(Frieda Grafe)
Die Aufführung von "Das Gespenst", einem der schönsten Filme Herbert Achternbuschs, ist in Österreich immer noch verboten. Am 18. November 1983 war zum ersten Mal in der Geschichte der Zweiten Republik ein Film knapp vor der Erstaufführung beschlagnahmt worden. Rechtsextreme hatten den Film als blasphemisch angefeindet.
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Details
- Schauspieler
- Herbert Achternbusch, Annamirl Bierbichler, Kurt Raab, Dietmar Schneider, Judit und Rita Achternbusch
- Regie
- Herbert Achternbusch
- Kamera
- Jörg Schmidt-Reitwein
- Author
- Herbert Achternbusch