Das Fenster zum Hof

Das Fenster zum Hof

Rear Window USA , 1954

Ein an den Rollstuhl gefesselter Reporter glaubt, im Haus gegenüber einen Mord beobachtet zu haben.

Das Fenster zum Hof
Min. 112
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L. B. Jeff Jeffries (James Stewart) ist Fototreporter und liebt es, spektakulären Reportagen hinterherzujagen. Mit einem gebrochenen Bein an den Rollstuhl gefesselt ist er allerdings zur Zeit dazu gezwungen, seine Tage in seinem kleinen New Yorker Appartement zu verbringen. Aus Langeweile beobachtet er durch das Fenster zum Hof die Leute im gegenüberliegenden Haus. Da ist die einsame Miss Lonelyheart, die Tag für Tag den Tisch für ihren imaginären Liebhaber deckt, eine Bildhauerin, die Sonnenbäder liebt, ein erfolgloser, frustrierter Liederkomponist, ein älteres Ehepaar mit einem verhätschelten kleinen Hund, das, um der Hitze des sommerlichen New York zu entgehen, auf der Feuerleiter schläft und einige andere, mit deren Lebensumstände und Eigenheiten Jeff nach sieben Wochen gut vertraut ist.

Die einzigen Menschen, die Jeff von Zeit zu Zeit in seinem Appartement besuchen, sind die Krankenschwester Stella und seine Freundin Lisa Freemont (Grace Kelly), eine mondäne Modeschöpferin.

Eines Tages fällt Jeff auf, daß er die Frau eines Handlungsreisenden vom Haus gegenüber schon seit längerer Zeit nicht mehr gesehen hat. Und er beobachtet seltsame Dinge: Ihr Mann säubert in der Küche Messer und Säge und geht mitten in der Nacht mit seinem Musterkoffer spazieren. Jeff wird neugierig. Hat sich vor seinen Augen ein Mord abgespielt? Er überredet Lisa und Stella, ihn bei seinen weiteren Nachforschungen zu unterstützen.

Rear Window ist in erster Linie ein Film über das Sehen und über das Interpretieren des Gesehenen. Was ist wirklich geschehen, und was ist bloße Einbildung? Die Unsicherheit über das, was er beobachtet hat, veranlassen den Voyeur dazu, seine passive Position aufzugeben und sich in die Geschehnisse einzumischen. Dennoch bleibt er an seine Beobachterposition gebunden - er kann nicht direkt agieren und eingreifen. Hilflos muß er mitansehen, wie seine Freundin nichtsahnend die fremde Wohnung durchsucht, während der Mörder bereits vor der Tür steht...

Das Einzigartige an diesem Hitchcock'schen Meisterwerk ist die Weise, wie der Regisseur die Handlung alleine aus der Perspektive seines paralysierten Helden entwickelt. Mit wenigen Ausnahmen ist jede Sicht auf die Geschehnisse außerhalb des Appartements die subjektive Sicht des Helden, so wie er es aus seinem Fenster heraus beobachten kann. Der Zuschauer sieht über die Schulter des Protagonisten hinweg, er beobachtet ihn beim Beobachten und wird seinerseits zum Voyeur.

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