DAS DIARIUM DES DR. DÖBLINGER (= Doderer) besteht aus vier unbenannten Schwarz-Weiß-Episoden, in deren erster Qualtinger nicht zu sehen ist, die er aber als Off-Erzähler kommentiert. In den anderen dreien spielt er die Hauptrolle, einen distinguierten älteren Herrn, der die Menschen beobachtet und dabei allerlei Skurriles, Monströses und auch Beklemmendes miterlebt, zwischen Grand Guignol und "es ist alles nur Spaß".
Qualtinger nimmt sich sehr zurück; gerade diese Diskretion Döblingers aber hat etwas Anrüchiges, Unangenehmes, so, als habe er etwas Schreckliches zu verbergen, als stecke hinter der gutmütigen Fassade etwas Ungeheuerliches.
Die erste Episode handelt von der Zirkusartistin Katharina Hoschek, deren Direktor ihr eines Tages mitteilt, dass sich ihre Wege trennen müssen. In der zweiten Episode steigt Döblinger, Inspektor einer Brandschadenversicherung, in einem ländlichen Gasthaus ab. In einer zunehmend bedrohlich werdenden Atmosphäre greift er zu einem Farbkübel, um sich am Wirt, dessen lakonische Antworten ihn nicht befriedigen, zu rächen. Im verstörenden dritten Segment sitzt Döblinger in einer "gepflegten" Konditorei, als eine schöne junge Frau hereinkommt, die er als "Besitzerin eines Modesalons" identifiziert. Döblinger geht ihr nach, bis zu ihrer Wohnung. Dort vernimmt er infernalische Laute und muss mit ansehen, wie sie einen Menschen regelrecht abschlachtet und in dessen Eingeweiden wühlt. Am nächsten Tag sitzt die Frau wieder in der Konditorei, als sei nichts geschehen. Die letzte Episode schließlich spielt in einem Lokal, in dem Fred Kornek mit seinem "mobilen Zaubertheater" gastiert. (Andreas Ungerböck)
Länge: 75 Minuten
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Details
- Schauspieler
- Helmut Qualtinger
- Regie
- Michael Schottenberg
- Kamera
- Wolfgang Treu; Hartmut Zingel, Joachim Ramsauer
- Author
- Michael Horowitz frei nach Motiven von Heimito von Doderer