Gloria Dürnberger war ein Pflegekind. Heute, als erwachsene Frau, weiß sie, dass ihre leibliche Mutter psychisch krank ist. Mit acht Monaten wurde sie in Pflegschaft gegeben. Sie hatte Glück, sie bekam durch ihre neue Familie Sicherheit, Geborgenheit, Liebe, Geschwister und damit die Ups and Downs einer normalen Familie. Sie gestaltet ihr Leben wertvoll, es entspricht ihr. Sie hat maturiert, arbeitet als Schauspielerin, lebt in Berlin in einem anregenden Umfeld und tut alles, damit sie sich entwickelt. Sie möchte heiraten und, wer weiß, selber einmal Kinder. Und doch, etwas lässt sie hadern mit ihrem Schicksal. Sie kann das so genannte Gute, das ihr widerfahren ist, nicht spüren.
Ihr Ausgangsdrama macht sie orientierungslos, denn eine Familie bekam sie erst durch die vorhergehende Ablehnung ihrer leiblichen Mutter. Mit schonungsloser Distanzlosigkeit untersucht Gloria Dürnberger in ihrem Film durch Gespräche mit ihrer Mutter und wichtigen Menschen aus ihrem Umfeld hartnäckig das, was man Mutterschaft und jemandes Kindsein nennt. Und was das in ihrem ganz persönlichen Fall bedeutet. Ist man trotzdem jemand, wenn die Mutter einen nicht wollte? Wie wird man glücklich, trotz dieses ewig schwelenden Abers?
Regelmäßig sucht sie ihre Mutter auf und konfrontiert sie mit konkreten Fragen zu ihrer Rolle als Mutter. Die Bilder der minimalistischen Kameraführung halten den Zuschauer durch Unmittelbarkeit und Authentizität in ihrem Bann. Gloria versucht anscheinend bewusst, den psychischen Zustand der Frau zu ignorieren und sie in Äußerungen, Verhalten und Taten hundertprozentig ernstzunehmen. Die Mutter, Margit, ist erschreckend in ihrer Distanz, berührend in der Verwirrtheit.
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Details
- Regie
- Gloria Dürnberger
- Kamera
- Leena Koppe
- Author
- Gloria Dürnberger
- Musik
- Martin Klein
Bilder
3 Bilder
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