Serien-Review: Daredevil, Staffel 3 auf Netflix

Charlie Cox als blinder Matt Murdock/Daredevil

© Netflix

Serien-Review: Daredevil

Daredevil: Der Mann ohne Furcht profitiert von seinem Gegenspieler

Dank großartiger Schurken bleibt die Marvel-Serie auch in der dritten Staffel spannend.

von

Erwin Schotzger
Erwin Schotzger

10/29/2018, 01:43 PM

Daredevil ist wieder in der Stadt. Die erste Marvel-Serie von Netflix startet am Freitag in die dritte Staffel. Mit "Daredevil" und "Jessica Jones" hatte Netflix im Jahr 2015 " Aufsehen im Superhelden-Genre erregt. Die spannenden Serien kamen wesentlich erwachsener daher als die Teenie-Serien im "ArrowVerse" von DC und wesentlich düsterer als die Kinofilme des Marvel Cinematic Universe (MCU). Aber dann ging es nur noch abwärts. Luke Cage war zumindest visuell beeindruckend, hatte aber extreme Längen. Doch immerhin wurde der Charakter gut getroffen, was man von Iron Fist nicht sagen kann. "Iron Fist" wurde vor knapp einer Woche eingestellt. Ein kurzer Lichtblick dazwischen war der Daredevil-Spin-Off "The Punisher". Aber die zweiten Staffeln (inklusive der Crossover-Fortsetzung "Defenders") waren allesamt Enttäuschungen – mit einer Ausnahme: Daredevil.

 

Back in Town

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Mit "Daredevil" geht Netflix zurück zum Start. Inspiration der dritten Staffel ist die Comic-Vorlage "Born Again", sie schließt unmittelbar an das Ende von "Defenders" an. Daredevil und Electra wurden unter dem einstürzenden Gebäude begraben. Seine Freunde, Foggy Nelson (Elden Henson) und Karen Page (Deborah Ann Woll), halten Matt Murdock (Charlie Cox) für tot. Doch der Zuschauer weiß, dass er es schwer verletzt in das Kloster geschafft hat, in dem er aufgewachsen ist. Dort wird er von der Nonne Maggie (Joanne Whalley) wieder aufgepäppelt, körperlich und mental. Matt hat seinen Glauben verloren und auch seine Fähigkeiten sind zunächst nicht ganz auf der Höhe. Doch als er hört, dass Wilson Fisk (Vincent D'Onofrio) aus dem Gefängnis entlassen wird, weil er einen Deal mit dem FBI gemacht hat, rappelt er sich wieder auf. Er will den Kingpin endgültig unschädlich machen. Diesmal aber mit anderen Methoden: als Daredevil, nicht als der Anwalt Matt Murdock.

Der Kingpin benutzt das FBI indessen nicht nur, um kriminelle Konkurrenten auszuschalten, sondern vor allem um Matt Murdock und Daredevil zu diskreditieren. Und dabei hat Fisk auch noch Glück: Seine Wege kreuzen sich mit dem FBI-Scharfschützen Benjamin Poindexter (Wilson Bethel), dessen außergewöhnliche Fähigkeiten der Kingpin sofort erkennt.

 

In die Länge gezogenes Leiden der Helden

Mit "Daredevil" hält Netflix auch in der dritten Staffel das hohe Niveau der Actionserie bei Spannung, Charakterdarstellung und Kampfszenen. Allerdings ist die dritte Staffel "more of the same", in guter und in schlechter Tradition. Nach wie vor gibt es Längen, vor allem bei der Darstellung des Leidens des Helden und seiner beiden Begleiter. Ok, das Leiden von Matt Murdock ist ein wesentliches Charaktermerkmal und passt auch zum Thema der Selbstfindung. Aber das permanente Leiden seiner Sidekicks nervt mit der Zeit. Wenigstens fängt sich Foggy als er erfährt, dass Matt noch lebt. Aber bei "Karen Page"-Darstellerin Deborah Ann Woll kann man schon von Overacting sprechen. Ihr Leiden wird übertrieben in die Länge gezogen. Ihr Gesicht ist ständig verheult, ihr Handlungsstrang meist nur noch enervierend.

 

Großartige Schurken tragen die Handlung

Zum Glück hat "Daredevil" auch in der dritten Staffel noch einen riesengroßen Vorteil gegenüber den anderen Marvel-Serien von Netflix: Wilson Fisk als zentralen Schurken, gespielt von einem großartigen Vincent D'Onofrio. Seine Story und die Einführung von Bullseye als neuen Schurken sind die Highlights dieser Staffel. Nach fünf Episoden hat Fisk den labilen und brandgefährlichen FBI-Agenten Poindexter auf seine Seite gezogen und seine aggressiven Tendenzen entfesselt. Auftritt Bullseye: Im Kostüm von Daredevil wird "Dex" zur Killermaschine des Kingpin. Wie ein Hurrikan des Todes fegt er durch die Redaktion von Karen Page. Jeder Bleistift wird zum tödlichen Geschoss. Der Ruf von Daredevil ist ruiniert. Das Spiel zwischen dem Kingpin und dem Devil von Hell's Kitchen steht wieder unentschieden. Und "Daredevil" bleibt weiterhin spannend und die beste aller Marvel-Serien von Netflix.

 

Erwin Schotzger

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