Daredevil 3: Im neuen Trailer taucht ein neuer Gegner auf
In zwei Wochen, am 19. Oktober, geht die Marvel-Serie "Daredevil" auf weiter. Die Superhelden-Serie über den blinden Anwalt Matt Murdock, der als Daredevil einen gewalttätigen Feldzug gegen das Verbrechen im New Yorker Stadtteil Hell's Kitchen (Manhattan) führt, ist die erste und beste Marvel-Serie des Streaming-Giganten. Nun ist auch der erste Trailer der dritten Staffel da.
Offizieller Trailer: Daredevil, Staffel 3
Nachdem es sich zunächst nur um Vermutungen der Fans gehandelt hat, bestätigt nun Netflix auch mit einem Teaser, dass in der dritten Staffel Bullseye vorkommt. Bei vielen Fans gilt er als der größte Erzfeind von Daredevil (noch vor dem Kingpin). In der Netflix-Serie ist er ein FBI-Agent, der vom Kingpin angeworben wird.
Teaser "Agent Poindexter": Daredevil, Staffel 3
Dritte Staffel basiert auf der Comic-Vorlage "Born Again"
Zuletzt wurde Matt Murdock am Ende von "Defenders", im Sommer 2017, gesehen. Der kurz für tot gehaltenen Held wacht in den letzten Sekunden der Serie in einem Klosterkrankenhaus auf. Eine Nonne sagt: "Holt Maggie! Er ist aufgewacht." Das hat bei Kennern der Daredevil-Comics von Marvel sofort ein Déjà-vu ausgelöst. Denn in der legendären Daredevil-Story "Born Again" von Frank Miller stellt sich heraus, dass "Schwester Maggie" die Mutter von Matt Murdock ist. Die Vermutung liegt daher nahe, dass nach "The Man without Fear" (in der ersten Staffel) nun auch "Born Again" verfilmt wird. Und Netflix hat diesen Vermutungen von Fans bisher auch nicht widersprochen.
In "Born Again" wird ein gebrochener Murdock von Nonnen wieder aufgepäppelt. Zuvor hatte Wilson Fisk, aka der Kingpin (Vincent D’Onofrio), die Geheimidentität des Superhelden herausgefunden und alles darangesetzt, sein Leben zu zerstören (nicht ihn zu töten). Der Ablauf könnte in der TV-Serie natürlich adaptiert werden, aber Fisk hat schon in der zweiten Staffel geschworen, Matt Murdock zu vernichten. Freilich (noch) ohne zu wissen, dass er der "Devil von Hell's Kitchen" ist. Fisk ließ damals die Vergangenheit von Murdock durchleuchten. Gut möglich, dass er dabei auf die geheime Identität des Anwalts gestoßen ist. Das gleichzeitige Verschwinden von Murdock und könnte der letzte Hinweis sein.
Außerdem heuert der Kingpin in "Born Again" den Schurken Nuke an, um Murdock aus seinem Versteck zu locken. Dieser wurde bereits in der Netflix-Serie "Jessica Jones" eingeführt. Allerdings passt die TV-Version von Nuke schlecht zu dieser Geschichte. Fans sehen daher eine gute Gelegenheit, für den ersten Auftritt von Bullseye. Der Trailer gibt diesen Theorien Auftrieb. Der böse Zwilling von Daredevil am Ende des Trailers könnte Bullseye sein. So will Fisk den Ruf des Helden ruinieren und Murdock gleichzeitig aus der Reserve locken.
Im zweiten Teaser "Feuer" tritt der Kingpin in seinem aus den Comics bekannten weißen Anzug auf. Der zuvor präsentierte erste Teaser lässt in der dritten Staffel wieder eine Gewaltorgie erwarten, denn das Staffel-Motto lautet: "Let the Devil out!"
Offizieller Teaser '2, "Feuer": Marvel's Daredevil, Staffel 3
Offizieller Teaser #1: Marvel's Daredevil, Staffel 3
Auch die beiden Poster der dritten Staffel lassen harte Zeiten für Matt Murdock erwarten. Auf der Twitter-Seite der Netflix-Serie wurden die Poster mit dem schlichten Text "Job 30:26" geteilt. Dabei handelt es sich um einen Hinweis auf eine Bibelstelle im Buch Hiob des Alten Testaments, die da lautet: "Ich wartete auf das Gute, und es kam das Böse; ich hoffte auf Licht, und es kam Finsternis."
Netflix-Syndrom: Kann "Daredevil 3" das hohe Niveau halten?
Der anfängliche Enthusiasmus nach den ersten Marvel-Serien "Daredevil" und "Jessica Jones" ist inzwischen ein wenig abgeflaut. Das ist nicht zuletzt auf die breitausladende Erzählweise von Netflix-Serien zurückzuführen, die sich viel Zeit lässt mit der Einführung der Charaktere und dem Aufbau der Story. Anfangs, bei der Einführung der Helden und dem Aufbau der Serienwelt, wir dieses Serien-Pacing noch als Tiefe und atmosphärische Dichte gesehen. Doch später, wenn die Helden und die Welt schon bekannt sind, wird dies oft als langatmig empfunden.
Sogar ein Begriff hat sich dafür schon gebildet: Das "Netflix-Syndrom" bezeichnet das Gefühl am Ende der Staffel, dass die Geschichte unnötig in die Länge gezogen wurde und zwei oder drei Episoden weniger auch ausgereicht hätten, um die Geschichte zu erzählen.
Im Teaser sagt Matt Murdock: "Man kann das Böse ersticken, es aushungern, hinter Gitter sperren, aber es findet immer einen Weg noch stärker zurückzukommen." Wir hoffen, dass das auch für die Netflix-Serie "Daredevil" gilt. Ab 19. Oktober wissen wir mehr.