Was die Italiener nach 1968 nicht geschafft haben, die fremden Straubs versuchen es. Ein italienisches Kino in der Sprache der Leute, der Literatur des Landes, der Landschaften, der Gesten eines Volkes. Ohne die schiefe Volkstümlichkeit der Brüder Taviani etwa, entsteht nach den Texten Cesare Paveses der Film Dalla nube alla resistenza, eine Erzählung von Blut und Boden und von Unterdrückung beginnend mit den Bildern der Mythologie und endend beim Widerstand der Partisanen. Warum ein Film verstehen hilft, was in den letzten zwanzig Jahren geschehen ist. Und was werden soll Was bedeutet es, überzeugt zu sein, daß die Werke Straubs entscheidend sind und, wie die Hauptepisoden des politischen Lebens, helfen, die Vorkommnisse der letzten zwanzig Jahre zu verstehen? Es bedeutet, sich vor ihrer verdienten Autorität zu verneigen. Sogar, und in nicht geringem Maß, sie zu begründen. Diese Werke entscheiden: d.h. sie teilen, zerschneiden, trennen. Wen? Nicht nur den, der ihnen anhängt, von dem, der sie ablehnt ich sage nicht, sie liebt, diese Nicht-Liebenden und Nicht-Liebbaren, Untoleranten und Untolerierbaren. Es ist nicht (es ist nie) eine Frage des Geschmacks, sondern der Art und Weise, die Welt zu sehen und also zu wollen. Die schlechteste Art, auf Straub zu antworten, ist zu sagen, daß seine Filme uns gefallen. Kurz, die Trennung verläuft zwischen dem einen und dem anderen Teil von uns; jenem, der sich dieser ethischen Gewalt stellt, jenem, der sie nicht erträgt. ... (Franco Fortini)
(Text: Viennale 2004)
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Details
- Regie
- Danièle Huillet, Jean-Marie Straub
- Kamera
- Saverio Diamanti, Gianni Canfarelli
- Author
- Jean-Marie Straub, Danièle Huillet