Cremaster 3, die zentrale Episode, stellt Barney zuletzt her: als dreistündiges Epos, das auch die im Verlauf der Serie wachsende kinematographische Sicherheit des Künstlers illustriert (und an der Peter Strietmanns eindrucksvolle Kameraarbeit im High-Definition-Format keinen geringen Anteil hat). Ein Brückenschlag zwischen den bereits existierenden Cremaster-Hälften: Den Rahmen bildet eine Episode aus der keltischen Mythologie, die in der Entstehung der Isle of Man kulminiert (Schauplatz von Cremaster 4), und die eigentliche Handlung setzt ein, als eine untote Frau (Gary Gilmore aus Cremaster 2) unter dem Fundament des Chrysler Building hervorkriecht. Dessen Fertigstellung in den dreißiger Jahren bildet den Hintergrund für die überraschend lineare Erzählung: Barney spielt einen Maurergehilfen, der seine Initiation bei den Freimaurern sucht (und dazu auf jeder Ebene des Guggenheim Museum ein Hindernis überwinden muß), während er in eine Auseinandersetzung mit dem "Großen Architekten" verwickelt wird. Cremaster 3 konfiguriert diese Suche nach Transzendenz in Barneys gleichermaßen persönlicher, komischer - zu den Nebenfiguren zählt eine Gangsterbraut, die mit den Kufen ihrer Schuhe Kartoffeln zerteilt - wie wandelbarer Bildsprache: als ein Assoziationsspiel, in dem sich der menschliche Drang, zu schaffen, wie auch derjenige, zu zerstören, unauslöschlich in die Quere kommen.Filmmuseum
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Details
- Schauspieler
- Richard Serra, Matthew Barney, Aimee Mullins
- Regie
- Matthew Barney
- Kamera
- Peter Strietmann
- Author
- Matthew Barney
- Musik
- Jonathan Bepler