Dass Cosi fan tutte auf einer wahren Begebenheit beruht, klingt nach einem modernen PR-Einfall, ist aber auch nicht unwahrscheinlicher als bei einer anderen Fabel. Der Librettist Lorenzo Da Ponte griff wie gewohnt auf literarische Vorbilder - in diesem Fall Ovid und Ariost - zurück. Die Burleske rund um Partnertausch und die Unzuverlässigkeit von Gefühlen hatte am 26. Jänner 1790 in Wien Premiere, der Tod Kaiser Josefs II. nur einen Monat später beendete die Aufführungsserie. Als man das Stück im April desselben Jahres wieder auf den Spielplan setzte, blieb der Erfolg aus. - Von Cosi fan tutte gibt es keine eigentliche Kinofassung, auch Jean-Pierre Ponnelle verfilmte 1988 für die Firma Unitel nur eine Studioproduktion. Durch den frühen Tod des Regisseurs blieb es das letzte Dokument seiner Inszenierungstätigkeit. Im Gegensatz zu seinem Figaro verzichtete Ponnelle bei Cosi auf Bildexperimente zugunsten einer stringenten Personenführung und einer liebevollen Choreografie seines Bühnenensembles, das von den Diven Edita Gruberova und Teresa Stratas überstrahlt wird. (Günter Krenn)
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Details
- Schauspieler
- Edita Gruberova, Delores Ziegler, Ferruccio Furlanetto, Teresa Stratas, Luis Lima
- Regie
- Jean-Pierre Ponnelle
- Musik
- W.A. Mozart