Der Kampfhahnzüchter Frank Mansfield aus Decatur, Georgia, hat soeben sein bestes Tier verloren. Darauf legt er ein Schweigegelübde ab (und spricht im gesamten Film fast ausschließlich aus dem Off), bis ein anderer seiner Hähne den nationalen Meistertitel erringt. Um in den Besitz dieser Trophäe zu gelangen, opfert er seinen Wohnwagen, verlässt seine Freundin und verkauft das familiäre Landgut hinter dem Rücken seines Bruders. In der Zwischenzeit trifft er Mary wieder, eine ehemalige Geliebte, die von einem sogenannten normalen Leben träumt. Doch Frank ist von der nahen Meisterschaft besessen. Cockfighter kam auch unter den Titeln Gamblin' Man, Wild Drifter und Born to Kill heraus. Die Hahnenkampfsequenzen zeigen improvisierte, aber stark ritualisierte Menschenansammlungen. Es ist leicht vorstellbar, dass ein anderer Regisseur als Monte Hellman auf Großaufnahmen blutdürstiger, Bier schluckender Rohlinge geschnitten hätte, die auf arme, ahnungslose Hähne wetten. Hier sind die Menschen zwar lebhaft, aber respektvoll: Sie haben Teil an einer Generationen alten Tradition. Hier gibt es keine Gier nach Blut, sondern ein striktes Regelwerk und strenge Verhaltenscodes. «Wir gingen runter nach Georgia und fingen an, in dieser Welt zu leben», meinte Hellman einmal, «in der Subkultur des Hahneskampfs, die wirklich ein wichtiger Teil des Lebens dort ist. Ich mochte die Leute, und während ich sie näher kennenlernte, begann ich einen Film über sie und ihr Leben zu machen. Dieser Aspekt, der dokumentarische, gefällt mir besonders.» (Kent Jones)
(Text: Viennale 2008)
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Details
- Regie
- Monte Hellman
- Kamera
- Néstor Almendros
- Author
- Charles Willeford
- Musik
- Michael Franks