Cléo de 5 à 7

Cléo de 5 à 7

F, I, , 1961

Cléo de 5 à 7
Min. 90
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Kein Film aus den Anfängen der Nouvelle Vague hat sich im Licht der späteren Filme seines Autors so verändert wie Cléo. Als er vor fünf Jahren in die Kinos kam, schien er sich nicht allzu sehr zu unterscheiden von den übrigen Filmen der jungen Regisseure, die damals begannen, den französischen Film zu reformieren und damit einen neuen Abschnitt in der Kinogeschichte einleiteten. Wie Les Cousins, Les Quatre cents coups und A bout de souffle spielte er in natürlichen Dekors. Nach Jahren in den Ateliers hatten die jungen Leute die Realität als Ort der Handlung für den Film wiederentdeckt. Ihre Devise, nur über das zu reden, was sie wirklich kannten, legte es nahe, dass Agnès Varda einen Film machte, in dessen Mittelpunkt eine Frau stand. Auch noch der Marotte der private jokes schien sie zu huldigen mit dem in Slapstickmanier gedrehten kleinen Film in ihrem Film, dessen Stars Karina, Godard, Brialy, Eddie Constantine und Sami Frey heißen. Unter all den neuen Filmen war der Film der Varda zweien noch in besonderer Weise verwandt: Rohmers Signe du lion (Im Zeichen des Löwen) und Rivettes Paris nous appartient (Paris gehört uns). In diesen drei Filmen ist die Beschreibung der Hauptfigur und ihrer Entwicklung fest verknüpft mit der Stadt Paris, genauer noch mit ihren Wegen und Gängen durch Paris. In allen drei Filmen ist Paris mehr als bloßer Ort der Handlung. Es provoziert spezifische Verhaltensweisen, es spielt den Menschen mit. Erst indem die drei Helden versuchen, die Stadt zu durchschauen, gelingt es ihnen, menschenwürdiger in ihr zu leben. Frieda Grafe «Kleine Filmkunstreihe» Heft 69/1967

(Text: Viennale 2006)

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