Aus dem Gegensatz von Theater und Film, dem dialogischen Paar von Ereignis und Geschichtenerzählung, gewinnt er dabei eine zusätzliche Spannung für seine Ausführungen. Anhand der Erläuterung seines Werdegangs wird auch seine filmische Poetik deutlich. Es ist die intensive Auseinandersetzung mit Fragen der Geschichte und Geschichtlichkeit, die zutiefst persönliche Auseinandersetzung mit Fragen der Obrigkeit und der Form, die ihn antreiben. In der Überwindung, Brechung und skurrilen Zeichnung der Zustände gelingt ihm so die Realisierung des von ihm verfolgten Kunstprinzips aus Furcht und Terror. Ganz im Sinne Lovecrafts identifiziert Schlingensief die Angst als wesentliche Emotion, die im Gegensatz zum Gefühl der Liebe - ein in all seinen Filmen relevantes Thema - steht. Frieder Schlaichs kluger und sympathischer Film, teils Interview, teils Filmausschnitte, ist die ideale Einführung in das Universum Schlingensief, das wir alle - mehr oder weniger bewusst - bewohnen.
(Text: Filmarchiv Austria)
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Details
- Regie
- Frieder Schlaich
- Kamera
- Elfi Mikesch