Caravaggio

Caravaggio

GB , 1986

Caravaggio als Teilnehmer eines polysexuellen Liebes-Dreiecks-Melodrams, in dem das Leben und die Kunst zusammenfließen.

Caravaggio
Min. 96
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Jarmans große Vision vom historischen Kino: nicht akribisch rekonstruiert, nicht am Kostüm und am Look allein orientiert, sondern verloren zwischen den Zeiten, zwischen dem frühen 17. und dem späten 20. Jahrhundert.
Derek Jarman verfilmt 1986, jenem Jahr, in dem er als HIV-positiv diagnostiziert wird, das Leben des ersten großen Malers des italienischen Frühbarock: Michelangelo Merisi, der sich nach seinem Geburtsort Caravaggio nennt. In Form einer experimentellen Annäherung beleuchtet der bedeutende britische Filmemacher vor allem den Aspekt eines Künstlers, der zwischen der Welt seiner Förderer und Gönner und jener seiner mittellosen Modelle hin- und hergerissen ist, letztlich in allen sozialen Sphären zum Außenseiter wird und am Ende einer ungewollt durch ihn ausgelösten Intrige zum Opfer fällt. Die filmische Biografie des Malers, den Jarman bewusst in die Nähe Pasolinis oder Genets rückt, erzählt mindestens genauso viel über den Künstler Derek Jarman (der selbst Malerei studiert hat) wie über den Barock-Maler: Beide haben zu Lebzeiten mit ihrem künstlerischen Werk sowohl großen Einfluss ausgeübt, als auch für Aufregung gesorgt. Nicht wenige Zeitgenossen nahmen an der kontroversen Ausstrahlung der Werke und an der ständigen Provokation der moralischen Sitten des Entstehungskontextes Anstoß.

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