Tülay und ihr Mann Selim führen eine langweilige Ehe im Block C eines modernen Istanbuler Mietshauses. Eines Tages kommt sie nach Hause und erwischt ihr Dienstmädchen Asl beim Sex mit Halet, dem Sohn des Hausmeisters, in ihrem Ehebett. Für Tülay ist dieser Moment der Anfang vom Ende ihrer Ehe. Sie ist irritiert und kommt zum ersten Mal in Kontakt mit ihren unterdrückten Wünschen und Sehnsüchten. Ziellos fährt sie durch die Stadt und trifft sich zwischendurch immer wieder mit ihrer Freundin, um zu sprechen. Irgendwann schläft auch sie mit Halet. Wenig später schafft sie es, sich von Selim zu trennen, um ein neues Leben zu beginnen. Ich habe den größten Teil des Drehbuchs im Istanbuler Stadtteil Ataköy geschrieben. Ich weiß sehr genau, was Ataköy für seine Bewohner bedeutet, weil ich dort aufgewachsen bin. Diese Vorstadt ist der ideale Aufenthaltsort für Tülay, meine verlorene Protagonistin. Nachdem ich meine Darsteller gefunden hatte, gab ich ihnen sechs oder sieben Seiten Text. Ich habe dann immer abends am Drehbuch weitergeschrieben. Das ist eine bestimmte Methode, die zu einem sehr guten Ergebnis führt. Der Titel meines Films bezieht sich auf meine eigene Biografie: Es gab immer irgendwo einen Block C im Krankenhaus, im Gefängnis, und ich sehe überall welche. Für mich hat dieser Block C mit Einschränkung der Freiheit zu tun. Jeder hat eine Block-C-Geschichte, vielleicht aus der Internats- oder Militärzeit. Block C steht für moderne, unmenschliche Architektur, für die Mietskasernen, die sich von Gefängnissen nicht wesentlich unterscheiden. (Zeki Demirkubuz) Demirkubuz hat eine Gabe dafür, riesige unbewohnte Gebäude zu zeigen, wie hier in Block C. Er sagt, er habe das Gefühl für den Film bekommen, als er während einer Fahrt auf der Autobahn diese Blocks aus der Entfernung sah. Dank seiner Intuition gelingt es Demirkubuz, der ohne fertiges Drehbuch zu arbeiten beginnt, die Geschichten des Hausmeistersohnes Halet, des Dienstmädchens Asl und des Ehepaars Tülay und Selim wunderbar zu verweben. Halet ist der stillste und passivste Charakter des Films. Aber Demirkubuz erzählt vor allem von der Einsamkeit einer Frau, ihrer Langeweile und der Leere, die sie in sich fühlt. (S. Ruken Öztürk)
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Details
- Regie
- Zeki Demirkubuz
- Kamera
- Ertunç Senkay
- Author
- Zeki Demirkubuz
- Musik
- Serdar Keskin
- Verleih
- Sera Film Services