Good Bye, Dragon Inn

Good Bye, Dragon Inn

Bu San Taiwan , 2003

Der taiwanesische Regisseur Tsai Ming-liang hat mit Goodbye, Dragon Inn eine melancholische Liebeserklärung ans Kino gedreht:

Good Bye, Dragon Inn
Min. 82
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Schauplatz ist eines jener riesigen alten Einsaal-Lichtspieltheater, denen offenbar auch in Taipeh kein Fortbestand beschieden ist. Nur knapp ein Dutzend Personen sitzt in Tsais Film im Zuschauerraum verstreut, um sich Dragon Inn, die Wiederaufführung eines chinesischen Martial-Arts-Klassikers von King Hu aus den späten 60er Jahren anzuschauen. Sieht man von den Dialogen ab, die zum Film im Film gehören und deren Inhalt immer wieder dezent das Geschehen im Saal reflektiert , so werden in Goodbye, Dragon Inn nicht mehr als zehn Sätze gewechselt. Der erste fällt nach rund vierzig Minuten. Da ist der Film schon zur Hälfte vorbei. Und der Vielklang der Geräusche und Töne, die das Geschehen bis dahin begleitet hat, hat das Fehlen von Sprache gar nicht auffallen lassen. (Isabella Reicher) Wie die anderen Filme Tsai Ming-liangs ist Bu san in langen, statischen Einstellungen gedreht. Oft öffnen sich die Bilder für zwei Räume; am deutlichsten wird dies, wenn man die Schwertkämpfer in Aktion und dazu einen Teil des Kinosaals sieht. Einmal steht die Kartenabreißerin in einem Türrahmen links der Leinwand, während rechts von ihr der Film läuft. Oder wenn am Ende dieses langen Ganges ein Séparée im Neonlicht leuchtet, von Balken eingerahmt wie von einem zweiten Frame in der Tiefe des Bildes. Dort, in der Tiefe der Bilder, leuchtet fast immer eine Lichtquelle: grün, weiß, rötlich, als käme sie aus einer anderen Dimension. Indem sich die Bilder in zwei Räume teilen, schaffen sie sich ein Jenseits. Das passt zu Tsai Ming-liangs zentralem Sujet: der Gegenwart des Todes, der Melancholie, der Zeit, die vergangen und dennoch anwesend ist. (Cristina Nord)

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