Musical, Gangsterballade, Detektivroman. Die Geschichte streut sich auf einen umtriebigen Tänzer, der eine Liebe retten möchte; Showgirls, die zwischen Gefühl und Karriere schwanken; Prohibitionsgewinnern, die sich in Unterweltfehden aufreiben; Ermittlern, die im Milieu des Scheins ihre Orientierung aufs Spiel setzen. Als Helden taugen sie alle nicht. Die fulminante Ausstattung und die raffinerte Kameraarbeit sind zu einnehmend. Broadway entsteht, als Stumm- und Tonfilm einander am Markt konkurrenzieren. Kein Zweifel besteht, dass die Zukunft der neuen Technologie des Tons gehören wird. Broadway folgt dieser Entwicklung und wird als erster Talkie, der um eine Million Dollar entstand, beworben. Er gilt als akustisches Aushängeschild seines Filmstudios, eine «Universal Super-All-Talking, Singing, and Colour Production». Neben der Tonfassung existiert von dem Film auch eine stummen Variante. Bis heute wird gestritten, welche Fassung nun der bessere Film sei. Ähnliche Vielfalt herrscht bei der Frage der Farben. Das Technicolor-Finale des Films ist nur in einigen der rar überlieferten Stummfilmkopien enthalten. Fejos selbst äußerte sich 1929 in der New York Times skeptisch über die Zukunft des farbigen Tonfilms: «Bisher ist es nicht gelungen, mit Farbe der Realität nahe zu kommen. Das wirkliche Medium für Tonfilme ist meiner Meinung nach, die Schwarzweißaufnahme.» Setzt Fejos Farbe ein, so nutzt er sie folgerichtig weniger als Betonung eines realistischen Effekts, vielmehr um den Filmbildern einen Affekt zu erschließen. In Broadway flammt das Rot über die Shownummer am Ende des Films. Das Publikum ist begeistert, und die Protagonisten glauben, den Einklang mit ihren Wünschen gefunden zu haben.
(Text: Viennale 2004)
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Details
- Schauspieler
- Glenn Tryon, Evelyn Brent, Merna Kennedy
- Regie
- Pál Fejös
- Author
- Phillip Dunning, George Abbott