Das Thema des illegalen Einwanderers auf der Suche nach einem besseren Leben in einem neuen Land: Damit befasst sich Bolivia. Durch das grobkörnige Schwarzweiß des Video-Blow-ups und die Handkamera bekommt der Film einen deutlich dokumentarischen Anstrich. Die Figuren sind stark, und Regisseur Israel Adrián Caetano begegnet ihnen mit Respekt. Es ist ein würdiger zweiter Film Caetanos nach Pizza, birra, faso, und man wird sicher noch von dem jungen Regisseur hören.Die Handlung spielt in einem billigen Fastfood-Restaurant im malerischen Viertel Palermo Viejo von Buenos Aires. Der Besitzer, Don Enrique (der einzige, der von einem Profischauspieler dargestellt wird), spart Geld, indem er billig illegale Einwanderer anstellt. Die Paraguayanerin Rosa arbeitet als Kellnerin, Freddy, der seine Familie in Bolivien zurückgelassen hat, ist Koch. Er hat seinen Job in Bolivien verloren, weil die Amerikaner die Kokainfelder vernichtet haben.Dem unverhohlenen Rassismus von Kunden wie Oso wird die etwas subtilere Diskriminierung durch Don Enrique und den Taxifahrer Marcelo gegenübergestellt. Dabei zeigt sich, wie so oft, dass die Intoleranz sich nicht nur gegen Ausländer, sondern auch gegen Homosexuelle und Drogenabhängige richtet. Freddy muss bald erkennen, dass die Suche nach dem Glück in Argentinien härter ist, als er sich das vorgestellt hat.Julián Apezteguias bewegliche Kamera beschreibt die Figuren abwechselnd und fokussiert dabei dokumentarische Details wie Freddys 10-Peso-Telefonanruf nach Hause (er verdient 15 Pesos am Tag) oder die Befragung durch zwei Polizisten, die sichtlich wenig Sympathie für Einwanderer haben. (Deborah Young)
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Details
- Regie
- Israel Adrian Caetano
- Kamera
- Julián Apezteguía
- Author
- Israel Adrian Caetano
- Musik
- Los Kjarkas