Ostberlin. Ein U-Bahn-Bogen an der Ecke Schönhauser Straße wird zur Sammelstelle1 einer Reihe von unangepassten Teenagern, allen voran Dieter und seine Freunde. In lässigen Posen stehen sie da, klopfen freche Sprüche, tanzen Rock 'n' Roll und stellen ganz provokant ihre Aufmüpfigkeit zur Schau. Da kann es schon einmal passieren, dass eine Straßenlaterne zu Bruch geht - sehr zur Erregung der Erwachsenen. Nur der väterliche Volkspolizist zeigt Verständnis. Ehe seine Appelle an Moral und Ordnung aber auf Gehör stoßen, muss insbesondere Dieter noch ein paar leidvolle Erfahrungen machen. BERLIN - ECKE SCHÖNHAUSER: Ein in schlichtem Reportage-Stil gestaltetes und mit hervorragenden Darstellern besetztes DDR-Pendant zu Tresslers DIE HALBSTARKEN. Abseits der himmelschreienden volksdemokratischen Propaganda im Handlungsüberbau ist Regisseur Gerhard Klein erfolgreich um eine authentische Darstellung halbstarker DDR-Jugendlicher bemüht, die Marlon Brando offenbar mehr abgewinnen können als öder realsozialistischer Folklore.
(lm)
Berlin - Ecke Schönhauser [...] zeigte ohne Beschönigung, dass das damals in Filmen verschiedener Länder behandelte Problem der "Halbstarken" auch in Ostberlin existierte. Als Ursache für das Verhalten dieser Jugendlichen werden mangelndes Verständnis und ungesunde Verhältnisse im Elternhaus sowie schädliche Einflüsse aus dem westlichen Teil der Stadt dargestellt, aber der Film unterschlägt auch nicht eine Abneigung der jungen Halbstarken gegenüber Versuchen der staatlichen Jugendorganisation FDJ, sie zu bevormunden.
(Heinz Kersten)Filmarchiv
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Details
- Schauspieler
- Ekkehard Schall, Raimund Schelcher, Ilse Pagé, Ernst-Georg Schwill, Harry Engel, Helga Göring
- Regie
- Gerhard Klein
- Kamera
- Wolf Göthe
- Author
- Gerhard Klein, Wolfgang Kohlhaase
- Musik
- Günter Klück