Mehr als 300 Kilometer südöstlich von Los Angeles. Hier leben mitten in der Wüste Menschen ohne festen Wohnsitz in einer Art Kommune. Die Außenseiter, die bewusst keine Integration in die Gesellschaft suchen, haben auf ihrem Weg hierher teilweise Tausende von Kilometern zurückgelegt, weil auf amerikanischem Grund - von Privatbesitz abgesehen - das Übernachten im Fahrzeug verboten ist. Erst hier, am tiefstgelegenen Punkt Amerikas, kann der Motor ausgeschaltet werden. Hier suchen die aus allen Richtungen eintreffenden Aussteiger vor allem Diskretion und Souveränität. Jeder steckt sein kleines Territorium ab und versucht zu einem Einklang mit sich und seiner Umgebung zu kommen. Gianfranco Rosi folgt in Below Sea Level einigen dieser Haus- und Familienlosen und zeigt, wie Menschen bei Null anfangen, sich ihr Leben neu schaffen und langsam eine autonome Gemeinschaft bilden, deren Gesetze stets neu festgelegt werden, fern von Elektrizität, Polizei und Regierung. Oftmals vergehen Jahre, bis es zu einem wirklichen Dialog zwischen den Menschen kommt, und wieder Jahre, bis die eigene Vorgeschichte offen gelegt wird, die, kaum verblüffend, oft traumatisch geprägt ist. Rosi stellt dabei die Frage nach den Grenzen und Möglichkeiten einer Gemeinschaft, begleitet die existenziellen Notwendigkeiten der Menschen, das Aufflackern neuer Gefühle und das Schweigen und die Abgrenzung. Ein Meisterwerk über die Frage, wie zu leben sei und wie konkrete Freiheit möglich ist. (Dieter Wieczorek)
(Text: Viennale 2009)
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Details
- Regie
- Gianfranco Rosi
- Kamera
- Gianfranco Rosi
- Author
- Gianfranco Rosi
- Musik
- Gianfranco Rosi