Der Teheraner Eisenbahnarbeiter Mahmoud muss im Außendienst erfahren, dass seine Frau Pari seit mehr als einer Woche verschwunden ist. Er verlässt umgehend seine Arbeit, um nach ihr zu suchen, während sich die Gerüchte um ihr Verschwinden mehren. Mahmoud liebt seine Frau, doch diese leidet an einer psychischen Erkrankung. Angehörige, Freunde und Nachbarn halten derweil mit rücksichtslosen Urteilen und Stellungnahmen nicht zurück, denn aufgrund Mahmouds Unfähigkeit, seine Frau an sich zu binden, bedecke er sich mit Schande. Dies geht so weit, dass er schließlich fast erleichtert ihren Leichnam im Leichenschauhaus identifiziert. Doch ist sie tatsächlich gestorben? Der Held wird von seiner jungen Frau verlassen. Doch nicht dass sie ihn betrügt, sie ist psychisch krank und sucht Heilung auf eigene Faust. Die Nachbarn und die Verwandten verteufeln sie, wollen, dass der Ehemann sie für tot erklärt. Aber der tut nicht, was er soll, sondern sucht sie beharrlich. Seine Ehe ist seine Privatangelegenheit, darauf beharrt er, still und stur. Und wie nebenbei zeigt Gradually ... ein karges Dasein, die Maloche bei der Eisenbahn, schmutzige Behausungen, düstere Läden und Werkstätten. Wer iranische Filme wie diesen sieht, bekommt eine Ahnung davon, was abseits der Mullahs und politischen Führer in diesen Tagen im Großstadt-Moloch Teheran auch noch geschieht. Nicht, dass die Bilder offen politisch agitieren. Aber im Kern all der Ratlosigkeit, der existenziellen Verstörung, schlummert ein individuelles, aufrührerisches Potenzial. Das Unbehagen all dieser Männer braucht sich nur zu fermentieren. Die Filme bezeugen, wie da etwas zu Ende geht: die Stille vor dem Sturm, die Lähmung vor dem Aufbruch. (Christiane Peitz)
(Text: Viennale 2006)
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Details
- Schauspieler
- Mohammad-Reza Foroutan, Niloofar Khoshkholgh, Hassan Poorshirazi, Maryam Boobani
- Regie
- Maziar Miri
- Kamera
- Hassan Karimi
- Author
- Parviz Shahbazi
- Musik
- Mohammad-Reza Darvish