Langjahrs Film lässt jenen das Wort, die tagein - tagaus für die reibungslose Funktion der Fleisch- und Milchfabriken in der Schweiz sorgen. Seine Dramaturgie legt gleichermassen Wert auf das Wort wie auf die Tat: Landwirte, Tierärzte und Werkleiter erläutern die Prozesse in ihren Industriebetrieben nicht weniger nüchtern und technologisch, als diese sich dann auch in Bild und Ton darstellen: Von der stählernen Melkmaschine bis zur letzten Verwertung toter Tierkörper in der Fleischmehlmaschine substituiert die Technik Fragen persönlicher und gesellschaftlicher Ethik durch ein ausgeklügeltes System der Distanzierung und Fragmentierung von Arbeitsabläufen von ihrem Gegenstand. Eingerahmt werden diese (bisweilen grotesken und komischen) Beobachtungen von einer Chronologie der Umbrüche in der Schweizer Agrarwirtschaft: Langjahr zeigt die Demonstrationen und Ausschreitungen rund um den Schweizer GATT- und WTO - Beitritt 1996, führt Zwangsversteigerungen von Gütern und das Schwinden traditionellen, bäuerlichen Selbstverständnisses ohne Sentimentalitäten oder falsche Nostalgie vor: Die Umbrüche sind gewaltsam, und so sind ihre Maschinen.
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Details
- Regie
- Erich Langjahr
- Author
- Erich Langjahr