Jean Rouch war Filmemacher und Enfant terrible ethnologischen Wissenschaftsverständnisses und Erneuerer des Cinéma verité zum Cinéma sincerité. Der geordnete Rückzug vor dem Kriegswahnsinn hatte Rouch im Jahr 1941 nach Niger geführt. Bald schon interessierte er sich leidenschaftlich für die Dogon und Songhay, filmte besessen Ausschnitte aus ihrem Leben. Ich war überwältigt, als ich 1954 den Afrikanern, die ich bei der Flusspferdjagd gefilmt hatte, diesen Film vorführte. Wir bauten auf dem Dorfplatz den Projektor auf, und in einiger Entfernung wurde ein weißes Tuch ausgespannt. Ich hatte an den Höhepunkten der Jagd ein Lied aus dieser Gegend unterlegt, in dem sehr anschaulich die Verfolgung des Wilds geschildert wird, und ich glaubte, dass es sich sehr gut zu den gefilmten Szenen fügen würde. Doch die Fischer und Jäger protestierten. Sie sagten, das Flusspferd habe sehr feine Ohren und würde sofort untertauchen, wenn es diesen Gesang höre. Der Vorwurf war klar: Die Jagd vollzieht sich schweigend. Ich verstand und wollte künftig derartige Fehler vermeiden. (Jean Rouch)
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Details
- Regie
- Jean Rouch