«Ich hab' kein Glück!», sagt die clownhafte Figur, die Vlado Kristl in Der Damm spielt. So sehr er sich auch bemüht, das Mädchen im Rollstuhl, das er liebt, bevorzugt einen anderen, einen unansehnlichen Mann. Er weiß es schon zu Beginn, deshalb sagt er: «Ein Lied ist aus mir entronnen, doch es kam nicht zum Herz.» Er ist ungeschickt genug, weiter zu machen. Wie Sisyphus schleppt er einen Felsbrocken durch die Gegend, nichts fügt sich zusammen, die Konfusion hält an. Der Slapstick von Autorennen, über den man lachen kann, weicht einer Melancholie, die allerdings nicht die nötige Zeit hat sich auszubreiten, da die Geschichte aus optischen und akustischen Bruchstücken besteht, die so tun, als gehörten sie zu einem lustigen Spiel. Der Mann und die Kamera stehen immer ein wenig daneben. «Da! Ein Schabernack!», sagt er, weil ihm ein Stein nachgeworfen wird. Zur Sprache zu kommen («Sag'n Sie!») führt zu Ergebnissen wie bei Ernst Jandl. Die Kamera liefert klare Bilder, aber der Bildausschnitt ist daneben. Gesichter sind angeschnitten wie die Töne zerrissen. Der Mann in der Glasvitrine ist auch daneben, er kommt im Jahr darauf in Alphaville als Frau wieder. Diesmal nackt.
(Text: Viennale 2006)
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Details
- Schauspieler
- Carl Walter, Miroslav Spanic, Marly Hass, Vlado Kristl
- Regie
- Vlado Kristl
- Kamera
- Wolf Wirth
- Author
- Vlado Kristl