Eine russische Frau und ihr sechsjähriger Sohn besuchen Schönbrunn. Statt die Sehenswürdigkeit zu erkunden, sitzen sie auf der Parkbank und schreiben Postkarten. Angesichts der Nähe der Kamera verkommt der imperiale Bombast der Anlage regelrecht zur Nebensache und findet kaum Beachtung. Beim Spielen verliert der Junge dann auch die Mutter aus den Augen. Während sie ihn verzweifelt sucht, streift er gedankenversunken durch Gewächshäuser, bis ihn langsam das beklemmende Gefühl des Verlassenseins beschleicht. Mutter und Sohn wirken seltsam isoliert von der Außenwelt, fremd, kaum beachtet. Aleksey Lapin dehnt die Erzählzeit der reduzierten Handlung in langen, oft wortlosen Einstellungen, lässt die Hitze, die Langeweile und letztlich doch auch die Größendimensionen dieses Orts spürbar werden. Vor allem aber die Dauer des anstrengenden Tages - und demonstriert damit nicht nur metaphorisch, was fortschreitende Zeit bedeutet. (Katalogtext, mk)
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Details
- Regie
- Aleksey Lapin