Uraufgeführt am 7. März 1969 in Hamburg, ist Argila eine 16mm-Doppelprojektion in Schwarzweiß und Farbe: Links läuft die schwarzweiße, rechts die farbige Kopie. Die Doppelprojektion beginnt zugleich links mit einem Liebes- und Eifersuchts-Geschehen, dem man, weil es eben passiert, höhere Authentizität zugesteht als dem Farbbild rechts, auf dem Carla Aulaulu zu einem amerikanischen Song im Play-back agiert. Kaum ist aber rechts ihr Lied verrauscht, beginnt der rechte Projektor mit der um etwa eine halbe Minute verspäteten, bildgleichen Repetition des Schwarzweiß-Geschehens des linken. Diese Wiederholung ist aber in Farbe und seitenverkehrt und, wenn richtig projiziert wird, entsteht eine leichte Überlappung zwischen dem linken und dem rechten Bild. Eine Überlappung, die mitunter bei Kamera- und und Bewegungsstillstand die Illusion eines einzigen, sich im Spiegel narzisstisch betrachtenden Raums zustande bringt. (Sebastian Feldmann) Dieser Film wird gemeinsam gezeigt mit Neurasia.
(Text: Viennale 2008)
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Details
- Schauspieler
- Gisela Trowe, Magdalena Montezuma, Carla Aulaulu, Sigurd Salto
- Regie
- Werner Schroeter
- Author
- Werner Schroeter