Zu sehen ist Roman Polanski in einem Exklusivinterview nach dem Mord an seiner Ehefrau Sharon Tate und unmittelbar vor dem Gerichtsprozess gegen Charles Manson und Anhängerinnen und Anhänger seiner »Hippie-Kommune« in Los Angeles. Geführt wurde das Gespräch in Wien und in Gstaad in der Schweiz, wo Polanski alljährlich Skifahren ging. Allerdings - so Hajek - gab es drei Versionen des Beitrages, und erst die letzte erschien Polanski - der den Deal vorschlug, da er nur ein Interview zu dem Fall geben wollte - »unsentimental« genug. Polanski präsentiert sich als Rationalist, der die Ethik der Medien kritisiert, über die Wirkung von Drogen spricht und in geradezu gelassenem Ton über seine Kindheitserfahrungen - sein Vater war in Mauthausen und seine Mutter wurde im Konzentrationslager Auschwitz ermordet - berichtet.
Die Gestaltung zu Beginn des Beitrages ist brachial: ein Foto Mansons wird mit einem Flickereffekt mit Fotos von Tate und den vier weiteren Mordopfern quergeschaltet und eine Musiknummer Mansons eingespielt. Der Haupteil zeigt ein ruhiges Gesprächs-Setting das sich am Ende in eine visuell »berauschende« Szene auflöst, in der Polanski von einem Helikopter aus beim Skifahren gefilmt, sukzessive als kleiner schwarzer Punkt in der schneeweißen Berglandschaft verschwindet. Der Beitrag war die erste Sendung in Koproduktion mit dem ZDF, ab diesem Zeitpunkt wurde APROPOS FILM auch in Deutschland ausgestrahlt. (Dietmar Schwärzler)
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Details
- Regie
- Helmuth Dimko, Peter Hajek
- Kamera
- Walter Kindler, Lászlo Nemeth