Alle Filme dieses Programms entstanden zunächst im Ausstellungskontext. Dass sie nun im Kinokontext auftauchen, scheint adäquat: Die einen beschäftigen sich konkret mit Filmproduktion und Kinoraum (großartig GRANDEUR ET DÉCADENCE D'UN PETIT COMMERCE DE CINÉMA), die anderen fragen nach der Architektur des filmischen Raums. Andererseits betreten Margreiters Filme im Zuge der Viennale gewissermaßen selbst die Transportstätten der teils von Ihnen kritisch reflektierten visuellen Bedeutungsproduktion. Bestes Beispiel dafür ist vielleicht 10104 ANGELO VIEW DRIVE. Im spätmodernistischen Haus an dieser Adresse wurde schon ein Haufen Hollywood-Horror hergestellt ? bei Margreiter wird es zum Reibungsschauplatz zwischen Körper und Blick(regime), zwischen Bild(ausschnitt) und Raum. Diese Filme räumen auf mit gedankenloser Alltags und Kunstwahrnehmung: an Nichtorten wie einem Aufnahmestudio in APORIA, der mittels einer Art «platonischem Monolog» über Kopien von Städten nachdenkt; an konkreten Orten wie dem 1934 für österreichische Künstler bei der Biennale in Venedig entworfenen White Cube in PAVILION, einem aufgelassenen Vergnügungspark nahe Peking in BROKEN SEQUENCE oder Schloss Buchberg am Kamp, für dessen 22 Künstlerräume CINÉMA, der im Rahmen des Festivals Weltpremiere feiert, nun quasi einen Kinoraum etabliert hat.
(Text: Viennale 2014)
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Details
- Regie
- Dorit Margreiter