Adrian, menschenscheuer Filmfanatiker und Besitzer eines schlecht laufenden Kinos, nimmt den wohlerzogenen Amerikaner Jack als Untermieter bei sich auf. Er hofft, damit nicht nur seine Schulden loszuwerden, sondern vielleicht auch einen Freund zu finden. Doch dieser, ein smarter junger Bursche, der bei den Bewohnern des Hauses rasch große Beliebtheit erlangt, hat seltsame Freunde und noch seltsamere Arbeitszeiten. Draußen, auf den Straßen von Buenos Aires, werden blutige Leichen gefunden, während die Polizei einen Serienkiller jagt. Apartment Zero präsentiert sich als ein Reigen verbotener Fantasien und unterdrückter Triebe vor dem Hintergrund einer von Terror und Gewaltherrschaft durchdrungenen Stadt. Eine Menschenrechtsgruppe hat den Verdacht, dass ein Killer aus einer Todesschwadron für die Verbrechen verantwortlich ist, doch in dem Ausmaß, in dem man als Zuschauer den wahren Täter zu kennen meint, weigert sich Adrian, von den Morden Näheres zu erfahren. Zentraler Schauplatz des Films ist dabei das große Mietshaus, in dem er wohnt und das von einer ganzen Schar verrückter Leute bevölkert zu sein scheint. Martin Donovan erzählt eine teils bizarr stilisierte, in einen Thriller mündende Geschichte einer Männerfreundschaft und lässt stilistische Elemente unterschiedlichster Genres ineinander fließen: Manieristisch, mit homoerotischen Untertönen, Horror-Elementen und schwarzem Humor versehen, wurde das psychologische Drama nach seinem Erscheinen auf zahlreichen Festivals ausgezeichnet. In dem altmodischen, der Alten Welt zugewandten und introvertierten Adrian konstruiert Donovan eine persönliche Metapher auf sein Geburtsland Argentinien.
(Text: Viennale 2005)
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Details
- Regie
- Martin Donovan
- Kamera
- Miguel Rodríguez
- Author
- Martin Donovan, David Koepp
- Musik
- Elia Cmiral