Anonyma - Eine Frau in Berlin

Anonyma - Eine Frau in Berlin

Deutschland , 2008

Nach den Tagebuchaufzeichnungen von Anonyma erzählt der Film die Geschichte einer jungen Frau, die sich in Berlin kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges durchschlägt.

Anonyma - Eine Frau in Berlin
Min. 131
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Berlin 1941. Anonyma (Nina Hoss), eine elegante Frau um die 30, feiert mit einigen Freundinnen und wenigen Männern - gebildete, gutsituierte Nazis unter sich. Nur der Gedanke an die Männer an der Front, darunter auch Anonymas Geliebter Gerd (August Diehb| kann die Stimmung momentweise trüben.

4 Jahre später: April 1945. Der Kampf um Berlin. Aus dem siegesgewissen Mitglied der besseren Gesellschaft ist eine heruntergekommene, hungernde Frau geworden, die wie alle anderen den alltäglichen Kampf ums Überleben zwischen Luftangriffen, der Sorge um Essen und Trinken und notdürftiger Unterkunft führt. Die Russen kommen stündlich näher, und in den Notgemeinschaften der Luftschutzkeller und zerbombten Wohnungen herrscht die Angst vor Vergewaltigung. Und wirklich - als die Russen da sind, hilft kein Vermitteln, kein Flehen. Anonyma, des Russischen mächtig, hofft sich und andere Frauen vor dem aggressiven Eroberungswillen der Soldaten und Offiziere schützen zu können. Doch vergeblich. Da ist keine Zuflucht. Die Rotarmisten nisten sich in Straßen und Häusern ein. Es gibt keine Sicherheit, keinen Ort, in den die betrunkenen russischen Horden nicht eindringen. Der Sieger nimmt, was er als seins erachtet. Die Deutsche tritt die Flucht nach vorne an. Ein hilfloses Flüchtlingsmädchen versteckt sie wider alle Vernunft in ihrer zerbombten Dachgeschosswohnung. Und: Sie wird bei dem russischen Major Andrej vorstellig und bittet um Schutz, um Hilfe. Doch der Offizier bringt ihr vorerst nur Kälte und Verachtung entgegen. Aber die junge Frau möchte kein Opfer sein. Sie nimmt ihr Schicksal in die Hand. Um sich und die vorwiegend weibliche Gemeinschaft, mit der sie seit der Zerstörung ihrer Wohnung lebt, davor zu schützen, Freiwild für jede marodierende Horde zu sein, muss sie sich einem Offizier hingeben, denn Plünderung und Vergewaltigung halten an.

In Oberleutnant Anatol (Roman Gribkov) scheint Anonyma schließlich den Richtigen zu finden. Seine Männer gehen von nun an in der Wohnung, die sie mit einer älteren Witwe und anderen Hausbewohnern teilt, ein und aus. Sie bringen Schnaps und Essen mit. Von beidem fällt etwas für die Hausbewohner ab, die zuweilen - nicht immer freiwillig - an den Gelagen teilnehmen. Da taucht unverhofft auch Major Andrej (Evgeny Sidikhin) bei Anonyma auf. Sie glaubt zu wissen, was er will. Doch er bleibt zurückhaltend. Dass er sich nicht wie die anderen benimmt, verstört sie. Sie provoziert ihn, doch er bleibt, bleibt auch über Nacht. Die Anwesenheit des Offiziers bannt jedoch nicht die stets präsente Gefahr innerhalb der zerstörten Wände des Wohnhauses. Anonyma kennt diese nur allzu gut: Die Russen dulden keine versteckten Flüchtlinge, schon gar nicht den Besitz von Waffen. Ein Verstoß wird mit sofortigem Tod bestraft.

Und dennoch schweigt die Deutsche von dem jungen Mädchen und dessen Freund, einem bewaffneten Deserteur, der sich inzwischen ebenfalls in den Trümmern ihrer Wohnung verbarrikadiert hat. Anonyma gefährdet damit nicht allein ihr eigenes Leben, sondern auch das der sich allmählich in Sicherheit wähnenden Wohngemeinschaft.

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