Film

Angelos' Film

NL , 2001

Min. 60
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Das erste Bild in Angelos' Film
mag entsetzlich wirken, aber es bringt viel von der Bedeutung des
Films zum Ausdruck: Einige Hunde teilen sich die Überreste eines
vertrockneten Gerippes. Dann erscheint Angelos Papanastassiou, ein
griechischer Aristokrat, ehemaliger Marineoffizier, erfolgreicher
Geschäftsmann und leidenschaftlicher Royalist, um schließlich
den Blick freizugeben auf die Särge, in denen die von den Nazis
ermordeten Patrioten ruhen. Ihre Existenz verdanken diese einzigartigen
Bilder Angelos, der sie oft unter schwierigsten Bedingungen aufgenommen
hat. Er zeigt uns Athen in den vier Jahren deutscher Besatzung, legt
Zeugnis ab von den Gräueltaten aber auch von den Freuden des
Lebens. Neben dieses einmalige Filmmaterial stellt Péter Forgács
deutsche Propagandafilme (Straßenschlachten oder auch die surrealistische
Aufnahme, in der sich Panzersoldaten freudig zu einem Bade ins Meer
stürzen) sowie Bilder englischer Wochenschauen. Angelos' Film
erzählt die grausame und verzweifelte Geschichte eines Lebens,
in dem sich Privates mit der Weltgeschichte vermischt. Durch Zeitlupen,
Standbilder und verschiedene Farbgebungen schafft Péter Forgács
das Gemälde eines erniedrigten und zerrissenen Volkes, das nach
Kriegsende noch fast zehn Jahre Bürgerkrieg erdulden musste.
Ähnlich wie Yervant Gianikian und Angela Ricci Lucchi untersucht
Forgács immer wieder offene Wunden des 20. Jahrhunderts, indem
er sich der privatesten Bilder bedient. (Betrand Bacqué)

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