Filmkritiken

"Zwischen zwei Leben"auf Disney+: Zweisamer Überlebenskampf

Sie haben einander zuvor noch nie gesehen und dennoch sind die beiden bald aufeinander angewiesen, wenn sie überleben wollen. Der Schwarze Neuro-Chirurg Ben und die Weiße Fotojournalistin Alex haben eine kleine Propellermaschine gechartert, weil ihre Linienflüge abgesagt wurden und sie dringende Termine nicht versäumen wollen (die Frau ist unterwegs zu ihrer Hochzeit – und auf den Mann wartet eine wichtige Operation).

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Hoffnungslose Lage

Doch der Flug über die schneebedeckten Gipfel nimmt ein böses Ende und so finden sich die Zwei hoch oben in der Einsamkeit aus Schnee und Eis mit einem Hund als einzigem Gefährten wieder. Ein gebrochenes Bein kommt noch hinzu, um die ohnehin recht aussichtlose Lage zu verschlimmern.

Rettung ist keine in Sicht, denn der Flug war nicht angemeldet. Soll das unfreiwillige Paar also beim Wrack der Maschine ausharren oder soll es mit dem gefährlichen Abstieg beginnen, in der Hoffnung, irgendwann auf menschliche Spuren zu stoßen, ehe die wenigen Vorräte zur Neige gehen?

 

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Eine Überlebens-Romanze

Das ist die relativ rasch erreichte Ausgangssituation für Hany Abu-Assads ("Ein Lied für Nour") Überlebensdrama, das von den zwei wunderbaren Darstellern Kate Winslet und Idris Elba getragen wird. Natürlich ist bald klar, dass sich zwischen dem Mann und der Frau wesentlich mehr anbahnt, als für eine bloße Zwangsgemeinschaft erforderlich wäre. Wenn man dem anderen beim Pinkeln helfen muss oder gegen wilde Tiere kämpft, sind das Erlebnisse, die einander schon näherbringen.

Das Setting wirkt relativ glaubwürdig, obwohl man nicht genauer nachfragen sollte, weshalb es immer und überall gelingt, ein Feuer zu entfachen oder wovon sich der Hund die ganze Zeit hindurch ernährt. Das allzu schmalzige Finale hätte man sich aber ruhig versagen können.

3  von 5 verschneiten Rettungspfaden.

"Zwischen zwei Leben" ist derzeit auf Disney+ verfügbar.