Filmkritiken

ZWANGSMASSNAHMEN GEGEN FRÖHLICHKEIT

Schwarze Leinwand, Bilder flackern auf, dazu leise Stimmen, die durcheinanderreden. Sie sprechen von Problemen, vom Alleinsein und von Ängsten. Eine dunkle, raue Stimme hebt sich langsam daraus hervor. "Ich kann einfach nicht glücklich sein", sagt sie, "das ist mein Problem."

Die Stimme gehört zu César, einem Mann, dessen Haaransatz schon nach hinten gerutscht ist. Er ist Portier in einem Mietshaus in Barcelona. Täglich hilft er älteren Damen aus dem Lift und öffnet höflich die Tür für Gäste, die ihn dann nicht grüßen. Doch keiner kennt die Gedanken des unscheinbaren Mannes, niemand sein Geheimnis: dass er es hasst, Menschen lachen zu sehen. Dass er kein Glück empfinden kann, also das der anderen zerstören will. Eines seiner Opfer ist die junge, fröhliche Clara, eine Mieterin im Haus. Er legt sich bei ihr heimlich unters Bett, betäubt sie, vergiftet ihre Hautcreme. Die Abarten dieses Sonderlings werden bald zu krankhafter Stalkerei bis hin zum Blutbad.

Ein düsterer Psychothriller von Jaume Balagueró, Erfolgsregisseur des Horrorfilms "REC", der verstört. Und wenn man das Kino verlässt, hat man einen großen Schritt in die Abgründe menschlicher psychischer Störungen getan.

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