"X-Men: Apocalypse": Die Zeichen stehen auf Weltuntergang
In der X-Man-Serie sind die Zeitebenen ja schon immer ganz schön durcheinandergewirbelt worden: allein in den letzten beiden Teilen befanden wir uns entweder in den Jahren 1944, 1962, 1973 oder die Handlung sprang gleich ins Zukunftsjahr 2023 und alles gipfelte in einer Zeitreise, wodurch alternative Handlungsabläufe ermöglicht wurden. Diesmal haben sich die Macher aber selbst übertroffen, denn sie lassen die Geschichte 3600 Jahre vor unserer Zeitrechnung im alten Ägypten beginnen, wo wir auf einen besonders mächtigen Mutanten treffen, der möglicherweise sogar der erste seiner Art gewesen ist.
Ein uralter Gegner
Wann immer dieser präpotente Typ mit der ungesunden Gesichtsfarbe im Lauf der Weltgeschichte auch erscheint, stehen die Zeichen auf Untergang, weil er einfach eine miese Stimmung verbreitet. Noch dazu ist er ein großer Sammler: über Jahrtausende hinweg hat er die unterschiedlichsten Superkräfte von Mutanten in sich aufgenommen und ist dadurch praktisch unbesiegbar geworden. – zumindest so lange, bis er auf die X-Men trifft. Diese unerbittliche Konfrontation findet im Jahr 1983 statt und da in der Reagan-Amtszeit ohnehin eine apokalyptische Stimmung herrschte, passt das Erscheinen des uralten Apocalypse perfekt in diese Ära.
Gelungenes Finale
Bryan Singer hat sich eine effektvolle Geschichte für den Abschlussteil der zweiten Trilogie einfallen lassen und verfügte zum Glück über die entsprechenden Mittel, seine Ideen spektakulär umzusetzen. Bei einem solchen globalen Katastrophen-Szenario darf man eben nicht an Kosten sparen und dem Film ist tatsächlich in jeder Szene anzusehen, welch ein enormes Budget investiert wurde: mit rund 250 Millionen US-Dollar ist dies die bisher teuerste X-Men-Adaption überhaupt und entfesselt einen CGI-Sturm der Extraklasse. Besonders geglückt ist zum Beispiel eine Explosion, bei der ein blitzschneller Quicksilver jeden Gefährdeten aus der Vernichtungszone räumt und wir diese Aktion in Zeitlupe miterleben können.
Alte und neue Figuren
Wir treffen außerdem auf alte Bekannte: Hugh Jackman legt als Wolverine einen stummen, wütenden Kurzauftritt hin, bei dem seine Spezialkrallen literweise Blut verspritzen. Aber auch neue Figuren werden eingeführt, wie zum Beispiel ein gutmütiger blauer Teufel aus Ostberlin, der auf den Namen Kurt Wagner bzw. Nightcrawler hört.
Nebenbei erfahren wir noch ein paar interessante Details: Erik Lehnsherr alias Magneto spricht perfekt Polnisch und kann sich seinen Lebensunterhalt zur Not mit harter Arbeit in einem Stahlwerk verdienen; und Professor X erhält in Verlauf dieses Abenteuers endgültig seine markante Gestalt. Während er im vorherigen Teil sein Gehvermögen eingebüßt hat, muss er diesmal buchstäblich Haare lassen und wird fortan der Glatzkopf sein, als den wir ihn alle kennen.
8 von 10 haarsträubenden Weltuntergängen.
franco schedl
HIER GEHT'S ZUM KINOPROGRAMM>>>
UNSER Blu-ray-TIPP: X-Men - Trilogie
UNSER SPEZIAL-TIPP: X-Men - Adamantium Collection inkl. X-Men 1-6