WITZE IM WILDEN WESTEN, DERB UND BLUTIG
Von Alexandra Seibel
Für die einen war er der schlechteste Oscar-Moderator aller Zeiten, für die anderen ein genialer Komödiant. So viel kann man über Seth McFarlane sagen: Er schafft es zu polarisieren.
Nachdem er 2014 nicht mehr durch die Oscar-Show führen durfte, schrieb er sich selbst ein Drehbuch auf den Leib für einen Film, in dem er selbst die Hauptrolle spielte und selbst Regie führte. Was zur Folge hat, dass man sehr viel von McFarlane zu sehen bekommt. Denn eines ist der Typ nicht: bescheiden oder gar zurückhaltend.
In seiner verkorksten Western-Parodie gefällt er sich in der Rolle als Schafhirte Albert, der leider zu schlau ist für seine dümmliche Umgebung. Keiner weiß seinen scharfen Witz und sein gutes Herz zu schätzen. Jeder hält ihn für einen Verlierer, bloß weil er keinen Schnurrbart trägt.
Deswegen hat die schöne Charlize Theron in ihrer Rolle als Gangsterliebchen auch nichts anderes zu tun, als McFarlane andauernd zu beteuern, was er nicht für ein toller Typ ist. In einer derb-blutigen Stand-up-Komödie in Western-Kulisse, mit Witzen mal besser, meist aber mal schlechter.