Filmkritiken

"Wenn du stirbst zieht, dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie":Und täglich grüßt der Selbstmord

Es ist ein Morgen wie jeder anderer. Sam (Zoey Deutch) wacht auf, frisiert sich und wird von ihrer besten Freundin Lindsey in die Schule gefahren. Sie lebt das scheinbar erstrebenswerte Leben eines beliebten Teenies in der High-School, in dem sie sich mit oberflächlichen Freunden umgibt. Nach dem Besuch auf einer Party, wird sie in einen Autounfall verwickelt und wacht wieder am selben Morgen auf. Sam ist in einer Zeitschleife gefangen und erlebt den 12. Februar immer und immer wieder.

Gute Twists

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Anfangs wirkt „Wenn du stirbst zieht, dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“ (Originaltitel "Before I Fall"), wie einer der vielen schlechten Independent Teenie Filme aus den USA. Oberflächliche Figuren, uninteressante Konflikte und schlechte Dialoge lassen zu Beginn an den dramaturgischen Fähigkeiten von Regisseurin Ry Russo-Young zweifeln, doch nach dem ersten Viertel nimmt die Geschichte Fahrt auf. Durch die immer wiederkehrende Konfrontation mit ihrem Umfeld erkennt Sam den Egoismus und die Boshaftigkeit ihres Freundeskreises und bricht aus.

Verspieltes Potenzial

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Die Figuren sind jedoch trotzdem durch Eindimensional gezeichnet: Außenseiter tragen Schwarz und gemeine Figuren sind top-gestylt. Würde man die Charaktere ernster nehmen, könnte man sich von diesen Klischees befreien. „Wenn du stirbst zieht, dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“ hat klarerweise andere Ansprüche als ein Arthouse Film, hätte aber ein weitaus besserer und erfolgreicherer Film werden können, wenn man die Besetzung und das Drehbuch nicht nur an die Erwartungen des Marktes angepasst hätte. Besonders bizarr sind Szenen, in denen die Hauptdarstellerinnen nur in Unterwäsche zu sehen sind - sie machen weder Sinn noch bringen sie die Erzählung weiter.

Abgesehen von den Figuren ist der Film visuell makellos. Kostüm, Ausstattung und Licht harmonieren perfekt miteinander und unterstreichen die emotionale Entwicklung von Sam. Die Filmmusik besteht größtenteils aus Pop- Songs, die sich gut in das Gesamtwerk einfügen und authentisch den Lebensstil der Jugendlichen spiegeln. Das Drama ist vor allem einem jüngeren Publikum zu empfehlen, das mehr an Spannung interessiert ist, als an emotionaler Tiefe.

Özgür Anil

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