Viennale-Kritik: "Stille Reserven"
Menschen in weißen Plastikbehältern aufeinandergestapelt in einer Lagerhalle wie im Baumarkt. Mit diesem eindringlichen Bild zieht uns Valentin Hitz in sein Wien der Zukunft. Sterben darf man nur mit einer Todesversicherung, alle Anderen müssen als eine Art menschliches Speichermedium in den riesigen Hallen verweilen.
Die Geschichte ist aus zwei Perspektiven erzählt: Zuerst sehen wir Vincent Baumann (Clemens Schick) in seiner Position als raffinierten Verkäufer von Todesversicherungen und später Lisa Sokulova (Lena Lauzemis) , eine Rebellin aus bürgerlichem Haus, die versucht, das System zu stürzen.
Der Film wird der spannenden Fragestellung, die der Regisseur aufwirft, leider nicht gerecht, sondern verstrickt sich immer mehr in unnachvollziehbaren Handlungen der Figuren. Dutzend mal gesehene Handlungsbögen werden abgehandelt und Nebenfiguren, die nur zum Sterben da sind, verschwinden schneller von der Leinwand, als sie aufgetaucht sind. Schade.
Visuell ist dieser Film grandios. Kameramann Martin Gschlacht und Szenenbildner Hannes Salat haben es geschafft, mit einem vergleichsweise kleinen Budget ein dystopisches Wien zu kreieren, bei dessen Look dem man keine einzige Sekunde an der Glaubwürdigkeit des Settings zweifelt.
Özgür Anil
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