Viennale: "Good Time" mit Robert Pattinson
New York. Eine Nacht. Zwei Brüder. Connie( Robert Pattinson) und sein geistig zurückgebliebener Bruder Nick(Benny Safdie) rauben eine Bank aus. Wieso? Wissen wir nicht, und das ist auch gut so! Nach dem Überfall wird Nick von der Polizei gefasst, und kommt ins Gefängnis. Sein Bruder setzt alles daran ihn heraus zu holen.
Analog
Nach „Beach Rats“, „Golden Exits“ und „Person to Person“ reiht sich auch „Good Time“, von den Safdie Brüdern, in die Riege von analog gedrehten Filmen aus New York ein. Im Gegensatz zu Filmemachern wie Alex Ross Perry oder Dustin Guy Defa, verschreiben sich die Safdie Brüder allerdings einem radikaleren Umgang mit der filmischen Form. Mit langbrennweitigen Objektiven beobachten sie ihre Schauspieler aus großer Entfernung und erwecken so den Eindruck eines dokumentarischen Blicks. Vor allem in den rasanten Verfolgungsjagden macht sich ihr Stil bezahlt. Anstatt hunderte Statisten zu organisieren, und sie verwundert schauen zu lassen wenn die Polizei vorbeirennt, drehte man einfach mit ahnungslosen Passanten, deren Reaktionen authentischer waren als sie je ein Schauspieler spielen könnte.
Robert Pattinson mal anders
In der Hauptrolle ist Twilight-Star und ehemaliger Teenie-Schwarm Robert Pattinson zu sehen. Der britische Darsteller machte in den letzten Jahren vor allem mit seiner Rollenauswahl auf sich aufmerksam. Anstatt, wie sein Twilight Co-Star Taylor Lautner, dem großen Blockbuster-Hit hinterher zu jagen, entschied er sich in den letzten Jahren für Hauptrollen in Arthaus-Filmen von etablierten Regisseuren wie David Cronenberg oder Werner Herzog. Auf die Safdie Brüder wurde er durch ein Foto ihres letzten Filmes „Heaven knows what“ aufmerksam. Die beiden Brüder schrieben „Good Time“ für Pattinson und wurden erstmals in den Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes eingeladen. Pattinson brilliert in seiner Rolle als aggressiver Kleinkrimineller und liefert die beste Performance seiner Karriere ab.
Die Safdie Brüder schaffen es in „Good Time“ ihre dokumentarischen Bilder einzigartig mit dem perfekt abgestimmten Synthesizer-Sound in Einklang zu bringen. Benny Safdie, der selbst auch vor der Kamera zu sehen ist, produzierte zusammen mit David Lopatin bereits vor den Dreharbeiten die Musik. Das Crime-Drama lief bereits auf der Viennale und startet am 3.11 in den österreichischen Kinos.
Özgür Anil