Vienna Film Commission: Jahresbilanz
Wer in Wien drehen will, kann mit ihrer Unterstützung rechen: die Vienna Film Commission feiert heuer ihr achtjähriges Bestehen und kann auch dieses Jahr eine positive Bilanz ziehen. Die Vienna Film Comission hilft den unterschiedlichsten Produktionen bei der Abwicklung von Drehgenehmigungen und der Kommunikation mit den verschiedensten Magistratsabteilungen der Stadt Wien.
Wachstum trotz starkem Vorjahr
2016 wurden insgesamt 873 Ansuchen von unterschiedlichster Größenordnung zur Bearbeitung eingereicht, was einer Steigerung von 1,75% im Gegensatz zum Vorjahr entspricht. 2015 war jedoch durch den Eurovisions Songcontest ein sehr produktives Jahr, da zahlreiche internationale Fernsehanstalten in der Stadt waren, um kleinere Beiträge über die jeweiligen Kandidaten zu drehen, deshalb ist es umso erfreulicher, dass im vergangenen Jahr das Produktionsvolumen gesteigert werden konnte. Die beliebtesten Drehorte waren die Wiener Stadtgärten mit 166 Bewilligungen, gefolgt von den Märkten und Bädern der Stadt Wien.
Nach wie vor ist der 1. Bezirk der beliebteste Drehort sowohl für heimische als auch für internationale Produktionen, es sei jedoch eine Tendenz richtung Randbezirke zu erkennen, in denen leider noch immer am wenigsten für Drehgenehmigungen angefragt wird.
Für Alle da
Die größten Produktionen des vergangenen Jahres waren Stefan Ruzowitzkys Action-Thriller „Die Hölle“, bei dem große Teile des Schwedenplatzes für einen Stunt gesperrt werden mussten und Elena Thikovas Culture-Clash Komödie „Kaviar“, bei dem die Schwedenbrücke für einen ganzen Tag gesperrt wurde. Die Serienerfolge "Cop Stories", "Soko Donau" und "Schnell ermittelt" drehten auch wieder in der Hauptstadt und sorgten vor allem in Ottakring für ein erhöhtes Drehvolumen. Neben etablierten Produktionsfirmen hilft die Vienna Film Commission auch Studierenden bei der Umsetzung ihrer Kurzfilme und ist für Studierende der Filmakademie eine der wichtigsten Ansprechpartner für ihre Projekte.
International
Neben der britischen Produktion „Let me go“ von Polly Steele gab es keine größeren internationalen Produktionen die in Wien gedreht wurden. Die Vienna Film Commission ist jedoch jährlich auf den Filmfestivals in Berlin und Cannes mit ihren Ständen und Pavillions vertreten, um weltweit Kontakte zu knüpfen und Wien als Filmstandort auf den Märkten zu präsentieren. Geschäftsführerin Marijana Stoisits wurde Ende 2016 wieder in den Vorstand der weltweiten Vereinigung der Film Commissions (AFCI) gewählt und behält somit weiterhin einen guten Überblick über internationale Entwicklungen im Filmgeschäfft.
Ein Wunsch von Stoisits wäre es, ein Cash Rebate System in Österreich einzuführen, um mit anderen Europäischen Ländern konkurrieren zu können. So ein System ist vor allem für Internationale Produktionen attraktiv, da Produktionsfirmen einen Prozentsatz der Ausgaben wieder rückerstattet bekommen und somit eher in Ländern drehen, die so ein Anreizmodell bieten. Polen, Tschechien, Ungarn und die Slowakei sind Österreich sowohl bei den Gesamtbudgets von Cash Rebates als auch bei den Prozentsätzen der Tax Incentives (Steuervergünstigungen bei Investitionen) um einiges voraus.
Für 2017 sei man im Gespräch mit einer großen internationalen Produktion, aber könne noch keine Details nennen. Wir freuen uns, dass Wien auch auf der Leinwand einen Platz findet und hoffen auf weitere spannende Projekte in dieser vielfältigen Stadt.