Filmkritiken

"Tulpenfieber": Holländer im Blumenwahn

Holland im 17. Jahrhundert. Die Spekulation mit Tulpenzwiebeln ist in ihrer Hochzeit, einzelne Tulpensorten kosten mehr als ein Haus in der Innenstadt Amsterdams. In dieser Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs heiratet die junge Sophia (Alicia Vikander) den Kaufman Cornelis Sandvoort ( Christoph Waltz). Als Sandvoort den jungen Maler Jan van Loos (Dane DeHaan) engagiert, um ihn und seine Frau zu proträtieren, entsteht eine leidenschaftliche Affäre zwischen dem Künstler und Sophia. Sie planen ihre Flucht durch den Verkauf von Tulpen zu finanzieren und finden sich in der Welt der Spekulanten wieder.

Romanverfilmung

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Tulpenfieber“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Deborah Moggach, die bereits die Drehbücher für „Stolz und Vorurteil“ und „Best Exotic Marigold Hotel“ verfasste. Die Handlung wird anfangs aus Sophies Sicht erzählt und konzentriert sich dann auf die holländische Gesellschaft im Tulpenfieber. Vom Fischverkäufer bis hin zum Künstler verfallen alle der schönen Blume und riskieren dafür sogar ihr Leben.

Logiklücken

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Nach der ersten halben Stunde verliert sich der Film leider in Logiklücken. Die Entscheidungen der Figuren, allen voran die von Oberbösewicht Cornelis Sandvoort, sind völlig sinnlos und nehmen dem Drama jegliche Glaubwürdigkeit. Es wäre vermutlich besser gewesen, sich von der Romanvorlage mehr zu lösen und sich für eine klassisch dramatische Struktur zu entscheiden.

Christoph Waltz

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Trotz schwachem Drehbuch überzeugt der Cast. Alicia Vikander und Dane Dehaan gehören zu den spannendsten Newcomern Hollywoods und brilieren in ihren Rollen, auch wenn diese nicht sonderlich spannend geschrieben sind. Christoph Waltz zeigt wieder einmal, dass er die Rolle des Bösewichts wie kaum ein anderer verkörpern kann, und wird gegen Ende sogar zum liebenswürdigen Ehemann. Man darf sich auch auf einen Kurzauftritt von Cara Delevingne freuen, die sich den Tulpenhändlern um den Hals wirft.

Visuell ist „Tulpenfieber“ makellos. Neben Originalschauplätzen wie der Kathedrale von Norwich wurde ein Großteil in den Pinewood Studios in der Nähe von London gedreht. Wer sich wieder nach charismatischen Bösewichten sehnt, ist bei Tulpenfieber gut aufgehoben, aber sollte sich kein Filmjuwel á la "Inglourios Basterds" erwarten.

Özgür Anil