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The Walking Dead: Die verwirrende Timeline der TV-Serie

"The Walking Dead" marschiert am 7. Oktober geradewegs in die neunte Staffel. Aus Sicht der Zuseher sind dann seit der Zombie-Apokalypse bereits neun Jahre vergangen. Doch die Zeit in der Serie selbst läuft wesentlich langsamer. In der lebendigen Fan-Community der Kultserie hat die Timeline der Serie immer wieder zu Diskussionen und Verwirrung geführt. Nun hat AMC in einem Tweet bestätigt, was vielen Fans – insbesondere solchen, die auch die Comic-Vorlage von Robert Kirkman kennen – längst klar war: In der Serie sind bisher nicht einmal zwei Jahre vergangen. Um genau zu sein: Etwa zum Ende der achten Staffel als Rick von Jadis (Pollyanna McIntosh) gefangen genommen wurde, stand der Zähler bei 632 Tagen.

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Verwirrender Zeitablauf für TV-Publikum

In Foren-Diskussionen haben vor allem Kenner der Comic-Vorlage immer wieder darauf hingewiesen, dass die Zeit in der Serie sehr langsam abläuft. Im Comic, das bereits seit Oktober 2003 – also seit bald 15 Jahren – beim US-Verlag Image Comics erscheint, wird das viel deutlicher erkennbar. Denn in diesem Medium altern die gezeichneten Charaktere nicht mit ihren Darstellern. In der TV-Serie war vor allem die Hauptfigur Carl die Hauptursache dafür, dass viele Zuseher das Gefühl hatten, es seien bereits fünf oder mehr Jahre vergangen. Kein Wunder. Chandler Riggs war zehn Jahre alt als er die Rolle des Carl Grimes übernahm. Bei seinem Serientod im vergangenen Jahr war er 18. Da Carl ein Charakter ist, der durchgehend seit der ersten Staffel dabei war, ist es sehr schwer zu argumentieren, dass Rick erst vor zwei Jahren aus seinem Koma erwacht ist.

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Doch die TV-Serie hat den Alterungsprozess von Riggs einfach ignoriert. Tatsächlich folgt die TV-Handlung ziemlich akkurat dem Verlauf in der Comic-Vorlage. Die erste und zweite Staffel finden binnen weniger Wochen statt. Am Schluss überrennt eine Horde von Zombies die Farm von Hershel Greene. Das erklärt auch, warum das Pacing (Tempo) in diesen beiden Staffeln nicht so langatmig ist, wie in den darauffolgenden Staffeln, die viel längere Zeiträume abdecken.

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Die dritte Staffel beginnt im Frühling des nächsten Jahres. Die Gruppe findet das Gefängnis, aus dem sie gegen Ende des Sommers vom Gouverneur wieder vertrieben wurden. Das findet in der Mitte der vierten Staffel statt. Es sind etwa 17 Monate vergangen seit dem Beginn der Zombie-Apokalypse. Danach wird die Gruppe im Terminus von Kannibalen gefangen, denen sie aber schnell wieder entkommen. In der fünften Staffel finden Rick und seine Gruppe in Alexandria eine permanente Bleibe. Doch schon in Staffel sechs taucht Negan und seine Schlägertruppe auf und es kommt zum Krieg, der über zwei Staffeln andauert.

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Nun stehen wir bei Staffel neun, der Krieg mit Negan ist vorbei und die Handlung der TV-Serie macht erstmals einen größeren Zeitsprung. In der neunten Staffel setzt die Handlung etwa 18 Monate nach dem Ende des Krieges mit Negan fort. Auch hier folgt die TV-Serie wieder der Comic-Vorlage. Doch durch den Tod von Carl, der im Comic eine zunehmend wichtigere Rolle spielt, und den Ausstieg von Rick-Darsteller Andrew Lincoln muss sich die TV-Serie nun wohl endlich emanzipieren und eigene kreative Wege beschreiten. Ob das TV-Publikum diesen Wegen nach mehreren Staffeln der Langeweile noch in ähnlichem Ausmaß wie in den vergangenen Jahren folgen wird, bleibt abzuwarten.

 

Die neunte Staffel von "The Walking Dead" startet am 7. Oktober beim US-Sender AMC und einen Tag später in deutscher Sprache bei Sky.