Filmkritiken

"T2-Trainspotting 2": Sag Ja zur Fortsetzung!

Anstatt nach einem Überfall vor der Polizei in den Straßen Edinburghs davon zu laufen, läuft Renton 20 Jahre später auf einem Laufband in einem Fitnessstudio, um in Form zu bleiben. Nach einer Herzerkrankung kehrt er zurück in seine Heimat, um seine Familie und ehemaligen Freunde zu besuchen. Sick Boy (Johnny Lee Miller) verdient inzwischen sein Geld mit der Erpressung von Freiern, die er heimlich beim Sex mit seiner Angestellten und Freundin Veronika filmt, Spud (Ewen Bremner) ist verheiratet, aber noch immer Drogensüchtig und Begbie (Robert Carlyle) sitzt wegen Mordes im Gefängnis. Als Renton wieder in die Stadt kommt, überschlagen sich die Ereignisse und die alten Emotionen kochen wieder hoch.

Beste Fortsetzung der letzten Jahre

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Fortsetzungen und Neuverfilmungen von Klassikern sind immer schwierig und sollten, nachdem man die Remakes von "Oldboy", "Star Wars", "Jurassic Park" und Co gesehen hat, eigentlich verboten werden. "Trainspotting-Neue Helden" wurde 1996 als kleiner Film mit unbekannten Schauspielern gedreht und schaffte es in kürzester Zeit zu Weltruhm. Dieser Vorlage gerecht zu werden, ist nahezu ein Ding der Unmöglichkeit und als ich hörte, dass der zweite Teil bald anläuft, habe ich mir nicht besonders viel erwartet, aber Danny Boyle hat es geschafft!

Kollektive Nostalgie

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„T2“ ist nicht mit anderen Fortsetzungen wie der „Fast and Furious“-Reihe zu vergleichen, weil es im Grunde ein anderer Film ist, der 20 Jahre nach dem ersten Teil spielt. Alle Schauspieler sind wieder mit an Bord und versuchen, nicht dort weiter zu machen, wo sie aufgehört haben, sondern sind sich ihrer veränderten Lebensumstände bewusst.

Im Grunde ist „T2“ ein Film über das Altern und das Auseinanderleben von Freunden und Familie. Danny Boyle schafft es, großartig Ausschnitte aus dem ersten Teil in den Film zu integrieren und kollektive Erinnerungen im Publikum hervorzurufen. Genauso wie die Charaktere blicken auch wir in die Vergangenheit und werden nostalgisch, aber wie im echten Leben bleibt uns nur die idealisierte Version unserer Erinnerungen an die schönen Momente unserer Jugend. Nach dem Verlassen des Kinos stürzte ich mich auf meine DVD-Sammlung, um „Trainspotting- Neue Helden“ wieder anzusehen und hatte nun einen ganz anderen Blick auf alle Figuren. „T2“ ist auch der Minderheit zu empfehlen, die den ersten Teil noch nicht gesehen hat und am Wochenende einfach nur einen guten Film sehen will. Ihr werdet es nicht bereuen!

Natürlich spielen Drogen wieder eine zentrale Rolle im Film, aber das Thema der Neuverfilmung ist das Altern und die Unmöglichkeit, dem Zahn der Zeit zu entkommen, denn auch die schönste Party endet mal, man muss nur wissen, wo die Afterparty stattfindet.

Özgür Anil

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