Die 5 besten Weihnachtsfilme aus Österreich
Von Manuel Simbürger
Weihnachten assoziiert man ja gerne mit Schnee, Bergen, Traditionen und auch ein bisserl Konservativismus – da verwundert es fast, wieso Österreich nicht als " offizielles Land der Weihnacht" gilt. Aber das ist wohl ein anderes Thema.
Oder vielleicht auch nicht: Denn an Weihnachten lieben wir es, nach Hause zu kommen und uns mit Wohlbekanntem zu verwöhnen – und das trifft auch auf Weihnachtsfilme zu. Da ist es fast ein bisserl schade, dass es in der heimischen Filmbranche bis heute nur äußerst wenig Streifen gibt, die sich mit dem alljährlichen Fest der Liebe beschäftigen (von diversen Fernsehfilmen der Woche mal abgesehen). Weil es muss nicht immer Hollywood sein, wenn es um Friede, Freude und das Christkinderl geht.
Deshalb unser Plädoyer an dieser Stelle an alle heimischen FilmemacherInnen: Bitte mehr Weihnachtsfilme in Rot-Weiß-Rot! Es würde der Gesellschaft gut tun.
Ein paar konnten wir für euch aber trotzdem zusammenkratzen:
Die 5 besten österreichischen Weihnachtsfilme:
Single Bells (1997)
Der einzige Film aus unserer Liste, der es zum Weihnachtsklassiker gebracht hat: "Single Bells" von Regisseur Xaver Schwarzenberger ist aus dem österreichischen Feiertagsprogramm nicht wegzudenken.
Der Plot ist bekannt, kurz gesagt geht's um alles, nur nicht um Familienidylle. Dafür um sehr viel österreichische Mentalität, heimische Bräuche und andere menschliche Eigenheiten. Viele Sager aus dem Film sind ikonisch, genauso wie der satirisch-bissige Humor und der Mut, gnadenlos in die heimische Seele einzutauchen. Auch nach vielen Jahren immer noch zum Niederknien. Kurz: Kult!
"Single Bells" ist derzeit leider weder auf DVD noch auf Streamingplattformen erhältlich.
O Palmenbaum (2000)
Die Fortsetzung von "Single Bells" (ebenfalls von Schwarzenberger) mag zwar vielleicht nicht denselben Kultstatus haben wie der Originalfilm, fehlen sollte er bei eurem rot-weiß-roten Weihachtsfilm-Abend aber trotzdem nicht – einer gelungen Mischung aus Humor und Tiefgründigkeit, spielfreudigen DarstellerInnen und bodenständigem Identifikationsfaktor sei Dank.
Kati (Martina Gedeck) und Jonas (Gregor Bloéb) wollen heuer Weihnachten auf Mauritius unter Palmen verbringen, ganz alleine und weit weg vom familiären Stress des Vorjahres (wer kann es ihnen verübeln!). Heiraten wollen sie bei dieser Gelegenheit auch gleich. Doch wie immer kommt alles ganz anders – und diesmal muss sich das Paar mit der Familie von Katis Schwester herumärgern, die auf die Reise mitkommt ...
Liebevolles Lustspiel mit genau dem richtigen Zynismus, der Weihnachten nicht zum Kitsch-Fest verkommen lässt.
"O Palmenbaum" ist derzeit leider weder auf DVD noch auf Streamingplattformen erhältlich.
3-faltig (2010)
Der ehemalige Heilige Geist (Christian Tramitz) lebt seit zwei Jahrtausenden inkognito als Mensch und bereitet nun die Uraufführung eines religiösen Musicals vor, doch leider hat Gott Vater (Michael Schweighöfer) und dessen Sohn Christl (Matthias Schweighöfer) beschlossen, dass es Zeit für die Apokalypse ist ....
Die deutsch-österreichische Produktion lebt von seinem durchgeknallt-derbem Humor, seinem überbordendem Einfallsreichtum und seinem brillantem Cast, zu dem auch Roland Düringer, Adele Neuhauser und Alfred Dorfer gehören. Tiefgründigkeit und Besinnlichkeit sollte man sich hier freilich nicht erwarten, auch Strenggläubige könnten sich am ebenso respektlosem wie seichten Witz stören. Wer zu Weihnachten aber mit ausgeschaltetem Gehirn bei Popcorn-Unterhaltung chillen möchte, ist hier richtig!
"3-faltig" ist auf Amazon Prime Video und AppleTV+ erhältlich. Hier geht's zum Film!
Das Weihnachts-Ekel (2006)
Wer bei dem Titel an den X-Mas-Klassiker "Der Grinch" denkt, liegt gar nicht so falsch. Statt eines giftgrünen Gnoms ist es hier allerdings Fritz Wepper alias TV-Kommentator Robert Lahnstein, der wirklich nichts mag, was mit Menschen und Weihnachten zu tun hat, weshalb er Heiligabend alleine auf einer Berghütte verbringen will. Aufgrund eines starken Schneefalls muss er allerdings einen Zwischenstopp in einer Scheune einlegen – und die ist ausgerechnet vollgestopft mit Menschen jeden Couleurs ...
Bissig, aber im Grunde natürlich doch durch und durch liebenswert und moralisch herzeigbar: "Das Weihnachts-Ekel" ist eine gute (deutsche) Alternative zu "Der Grinch", die solide abliefert und im besten Fall die eigene Toleranz fördert. Gedreht wurde in Tirol!
"Das Weihnachts-Ekel" ist auf Amazon Prime Video zu sehen. Hier geht's direkt zum Film!
Stille Nacht (2013)
Es ist das bekannteste und beliebteste Weihnachtslied überhaupt: "Stille Nacht". Doch wo liegen die Ursprünge dieses besinnlichen Ohrwurmes? Dieser Frage geht diese von der Kritik hochgelobte österreichisch-amerikanische Produktion nach:
Der katholische Priester Joseph Mohr (Carsten Clemens) wird 1818 nach Oberndorf bei Salzburg berufen. Mit dem Lied "Stille Nacht", dessen Text er verfasste, wollte er den Menschen die eigentliche Bedeutung der Heiligen Nacht vermitteln, traf damit aber bei seinem Vorgesetzten, Pfarrer Nöstler (Clemens Aap Lindenberg), auf taube Ohren. Mohr ließ sich jedoch nicht davon entmutigen und glaubte an die Heilung der Musik – und zusammen mit Franz Xaver Gruber (Markus von Lingen) schenkte er der Menschheit das beliebteste Weihnachtslied aller Zeiten ....
Ein stilles (und deshalb umso lauteres) Plädoyer für Nächstenliebe, Hoffnung, Friede und Zusammenhalt, das mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Toll: "Stille Nacht" ist nicht nur detailgenau recherchiert, sondern wurde auch an den Original-Schauplätzen gedreht, was das patriotische Herz zusätzlich zum Springen bringt. Wie eine wohlige Umarmung, von der man hofft, das sie nie zu Ende geht.
"Stille Nacht" ist derzeit leider nur auf DVD erhältlich. Hier geht's zur DVD!
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