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Von Haha bis Heul: Die 10 besten Filme mit Steve Carell

Vom akademischen Impro-Theater zu Comedy Central bis hin zum beliebten Komödien- und Drama-Star, der sogar bereits eine Oscarnominierung einheimsen konnte: Steve Carell hat sich in den vergangenen rund 15 Jahren in die A-Liga Hollywoods gespielt. Obwohl der mittlerweile 59-Jährige im komödiantischen Fach seine allergrößten Erfolge feierte – man denke nur an "The Office" oder "Jungfrau (40), männlich, sucht ..." –, tendiert er seit geraumer Zeit immer mehr zu sogenannten "ernstzunehmenden" dramatischen Rollen, mit denen er seine durchaus beeindruckende Vielfältigkeit regelmäßig unter Beweis stellt.

Apropos Vielschichtigkeit: Carell gehört zu jenen rar gesäten Schauspiel-Talenten, die sowohl in Haupt- als auch Nebenrollen zu brillieren wissen. Trotz hochkarätiger Filme wie "Foxcatcher", "Little Miss Sunshine" oder der TV-Serie "The Morning Show" wird Carell aber immer noch gerne von KritikerInnen für nicht ganz voll genommen. Unfair, finden wir!

Filme mit Steve Carell im Ranking:

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10. Dan – Mitten im Leben (2007)

IMDb-Wertung: 6,7

Heute erinnert sich kaum noch jemand an diese romantische Dramedy aus 2007, was eigentlich ziemlich schade ist, denn "Dan – Mitten im Leben" garantiert clevere, einfühlsame und amüsante Unterhaltung. Carell gibt den verwitweten Zeitungskolumnisten Dan Burns, der immer noch mit seiner Trauer um seine Frau, aber auch mit seinen drei Töchtern zu kämpfen hat. Als er in einem Buchladen Marie (Juliette Binoche) kennenlernt, scheint es endlich wieder bergauf zu gehen – bis er entdeckt, dass Marie eine Beziehung mit seinem Bruder Mitch (Dane Cook) hat.

Angenehm zurückhaltend, aber trotzdem immer glaubwürdig lässt uns Carell an seinem chaotischen Gefühlsleben teilhaben. Schon allein, dass das ungewöhnliche Trio Carell – Binoche – Cook im selben Streifen zu sehen ist, macht "Dan – Mitten im Leben" sehenswert. Auch der Rest des Casts kann sich sehen lassen: unter anderem geben sich Emily Blunt, Matthew Morrison, Amy Ryan, Dianne West, John Mahoney und Lucas Hedges die Ehre.

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9. Foxcatcher (2014)

IMDb-Wertung: 7,0

Es verwundert schon ein bisschen, dass "Foxcatcher", ein Sportdrama nach wahren Ereignissen, auf IMDb nicht besser bewertet wurde und sich auf unserer Liste deshalb mit Platz Neun zufrieden geben muss.

Der Psychothriller war Carells erster dramatischer Film, in dem er mit intensivem Spiel und optischer Verwandlungskunst nicht nur alles tat, um sein Comedy-Image abzustreifen, sondern auch, um einen Oscar zu bekommen. Letzteres hat zwar nicht ganz geklappt – immerhin ging sich eine Nominierung aus –, aber seit "Foxcatcher" haben wir Carell auch als Drama-Talent auf dem Schirm.

Mit beängstigender Authentizität und einer unberechenbaren Naturgewalt gleich gibt Carell den Millionär John du Point, der als Mentor und Sponsor einen Olympia-Ringer (Channing Tatum) unterstützt, was aber bald in ein perfides und von Obsession geprägtes Psychoduell ausartet. Eindringlich, spannend und nachhaltig.

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8. Jungfrau (40), männlich, sucht ... (2005)

IMDb-Wertung: 7,1

Von Carells erstem Drama zu seinem ersten Film, den er als Leading Man anführen durfte und wo er so maßgeblich für dessen großen internationalen Erfolg mitverantwortlich war: "Jungfrau (40), männlich, sucht ..." von Regisseur Judd Apatow ist so etwas wie die erwachsene Antwort auf "American Pie", denn es geht um den 40-jährigen Nerd Andy Stitzer (Carell), der immer noch Jungfrau ist, weshalb seine Freunde (Paul Rudd, Seth Rogen und Romany Malco) alles tun, um das schnellstmöglich zu ändern. Die Komödie ist überraschend einfühlsam und charmant, der Fremdschämfaktor hält sich in aushaltbaren Grenzen, auch wenn der Schenkelklopfer-Humor in Sekundentakt die Lachmuskeln des Publikums strapaziert.

Dass "Jungfrau (40), männlich, sucht ..." nicht zur oberpeinlichen Sex-Schmonzette geworden ist, ist zum großen Teil Carell zu verdanken, der nicht nur als Co-Autor beim Skript mitwirkte, sondern auch als durch und durch sympathischer, netter, aber naiver Kerl überzeugt. Man wünscht sich als ZuschauerIn tatsächlich, dass Andy endlich flachgelegt wird. Und das ist bei einem Film, dessen legendärste Szene mit Brustenthaarung zu tun hat, durchaus eine Leistung. 

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7. Anchorman – Die Legende von Ron Burgundy (2004)

IMDb-Wertung: 7,2

"Anchorman – Die Legende von Ron Burgundy" war, gemeinsam mit "Bruce Allmächtig", jener Film, in dem Carell als gnadenloser Scene Stealer auf sich aufmerksam machte und all die Lacher des Publikums auf seiner Seite hatte, obwohl er gar nicht die Hauptrolle spielte.

In der von der US-Kritik gefeierten Komödie mit Will Ferrell als titelgebendem 70er-Jahre-TV-Sender-Anchorman, dessen Ego von einer weiblichen Kollegin (Christina Applegate) bedroht wird, ist es Carell, der eine der erinnerungswürdigsten Leistungen abliefert: Als Meteorologe Brick Tamland, der nicht gerade die hellste Kerze auf der Torte ist, überschreitet er unerschrocken Groteske-Grenzen und taucht auch tief ins Karikaturhafte ein, bleibt aber dennoch stets greifbar und sympathisch. Carell durfte seine Rolle in der Fortsetzung wiederholen – zurecht! 

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6. Vice – Der zweite Mann (2018)

IMDb-Wertung: 7,2

Auch hier spielt Steve Carell eine Nebenrolle, macht aber durch seine authentische Darstellung auf sich aufmerksam: Er gibt den US-amerikanischen Politiker Donald Rumsfeld mit jeder Faser seines bravourös unerkennbar gemachten Körpers.

Carell spielt so gut, so natürlich, dass man gar nicht mehr merkt, dass er spielt. Wer nach "Vice", dem Biopic über Dick Cheney (Christian Bale), noch an Carells schauspielerischen Fähigkeiten zweifelt, dem können wir leider auch nicht mehr helfen.

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5. Beautiful Boy (2018)

IMDb-Wertung:

Zwischen Mut und Hoffnungslosigkeit, zwischen Sachlichkeit und Pathos, zwischen Jung und Alt und nicht zuletzt zwischen den Zeiten bewegt sich dieses berührende Drogen-Drama, das auf wahren Ereignissen beruht.

Carell ist als Vater eines drogensüchtigen Sohnes (Timothée Chalamet) zu sehen, der indirekt genauso Opfer des Hamsterrads namens Abhängigkeit wird und sich mit einer Zukunft konfrontiert sieht, die von Ratlosigkeit, Trauer und Abschied bestimmt ist. Carell verleiht seiner Figur eine ungeschminkte Präsenz und lässt uns an seinem Seelenschmerz hautnah teilhaben – mehr, als es uns manchmal lieb ist. Ein emotionaler Kraftakt, der zu Tränen rührt. 

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4. Ganz weit hinten (2013)

IMDb-Wertung: 7,4

Diese charmante, sehr leise und sehr ehrliche Coming-of-Age-Story rund um einen introvertierten Jungen ging an den Kinokassen komplett unter, fand aber unter KritikerInnen großen Anklang.

Carell ist hier mal nicht der sympathische Held, sondern gibt den arroganten Antagonisten, dem man nicht mal zu hassen liebt, so widerwärtig und gemein verhält er sich der Hauptfigur Duncan (Liam James) gegenüber. Es ist erfrischend, Carell in als Ungustl zu sehen – und es stimmt nachdenklich, wie überzeugend er auch in dieser Rolle ist. Carell legt so viel Kraft und Überzeugung in die Figur, dass es einem fast ungeheuer wird.

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3. Crazy, Stupid, Love (2011)

IMDb-Wertung: 7,4

In gewisser Weise wiederholt Steve Carell in dieser wunderbar gegen den Strich gebürsteten und alle Grenzen auslotenden Rom-Com seine Rolle aus "Jungfrau (40), männlich, sucht ...", nur dass er diesmal bei seiner Mission, die Frauenwelt zu erobern, nicht von Seth Rogan, sondern Photoshop-Realität Ryan Gosling unterstützt wird.

Klar, dass ihm in "Crazy, Stupid, Love" also ungemein mehr Erfolg vergönnt ist – und plötzlich steht nicht nur die 17-jährige Babysitterin, sondern auch Marisa Tomei und Ex-Frau Julianne Moore auf ihn.

Auch, wenn der Film vor allem aufgrund der Chemie-starken Romanze zwischen Gosling und Emma Stone im Gedächtnis geblieben ist, ist es eigentlich Carell, der den Film unerschrocken anführt und wie immer den gutmütigen Trottel von nebenan gibt, der am Ende lernt, worauf es im Leben wirklich ankommt. Steve Carell als Projektionsfläche für all jene Männer, die vom Single-Dasein heillos überfordert sind.

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2. The Big Short (2015)

IMDb-Wertung: 7,8

Noch ein Film, in dem sich Carell mit Ryan Gosling und Marisa Tomei das Rampenlicht teilt: In "The Big Short", einer herrlichen Satire über die Finanzkrise 2007/2008, geht es um vier Männer im Finanzsektor (neben Carell und Gosling: Brad Pitt und Christian Bale), die schon sehr früh den wirtschaftlichen Zusammenbruch erkennen und daraus Kapital schlagen wollen. Carell gibt Mark Baum, einen arroganten Hedgefonds-Leiter, der auf dem realen Invevtor Steven Eisman basiert.

Carells Figur ist unsympathisch, ihn umgibt aber auch eine permanent traurige und zugleich wölfische Aura, was seinem Spiel einen starken Sog verleiht, dem man sich nur schwer entziehen kann. Problemlos besteht Carell neben A-Listern wie Pitt oder Gosling, unterstützt deren Performances, ohne aber selbst dabei blass zu werden. Einmal mehr verschwindet der Schauspieler in seiner Rolle und liefert ein Spiel voller physischer und emotionaler Beherrschtheit ab.

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1. Little Miss Sunshine (2006)

IMDb-Wertung: 7,8

Bis heute einer der allergrößten Erfolge in Steve Carells Karriere und mit Abstand jener Film in seinem Schaffen, der von KritikerInnen am frenetischsten beklatscht wurde und immer noch wird: Die Roadtrip-Dramedy rund um eine dysfunktionale Familie, die ein kleines Mädchen (Abigail Breslin) nach Los Angeles zu einem Schönheitswettbewerb begleitet, ist ein Ensemble-Streifen, wie er im Buche steht: Der Cast besteht aus großen Namen wie Alan Arkin (Oscar!), Toni Collette, Greg Kinnear, Breslin und eben Carell – und wirklich jede/r von ihnen hat seinen großen Moment im Film, der zum Lachen, Weinen und Nachdenken gleichermaßen anregt.

Carell als suizidaler Onkel fügt sich nahtlos in den Film ein, drängt sich nicht in den Vordergrund und ist ein angenehmer Ausgleich zu Breslins hibbeliger Figur. "Little Miss Sunshine" ist der beste Beweis dafür, dass Steve Carell immer dann am besten ist, wenn er auf subtile Weise Humor mit Ernsthaftigkeit verbinden kann und sich somit selbst zu darstellerischer Feinarbeit aufschwingt.

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