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Showgeschäft: Die 11 besten Serien über das Showbiz

Wer von uns würde nicht mal gerne Mäuschen spielen, wenn im noblen Konferenzraum in Hollywood über Verträge, Schadensbegrenzung und den neuesten Tratsch diskutiert wird? Genauso gerne würden wir durch das Schlüsselloch der Traumfabrik-Villen spähen, um einen Eindruck vom Lebensstil der Reichen und Schönen zu gewinnen. Ist wirklich alles Gold, was glänzt, wenn Hollywood draufsteht?

Genau diesen Blick hinter die Kulissen gewähren uns Serien, die sich um das (Über-)Leben, Lieben und Arbeiten im Showbusiness drehen, meist in Hollywood, aber der Ort ist im Grunde zweitrangig.

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Denn das Spiel mit Realität und Fiktion – was ist wahr, was ist falsch, was Realität, was Satire –, das in diesen Serien an die unterhaltsame Spitze getrieben wird, funktioniert überall dort, wo sich Stars, Sternchen, Möchtegern-Berühmtheiten und andere große und verlorene Egos das Leben gegenseitig zur glamourösen Achterbahnfahrt der Träume machen.

Vor allem aber beweisen Showbiz-Serien einmal mehr: Die Traumfabrik beschäftigt sich mit nichts lieber als sich selbst. 

Die 11 besten Serien über das Showbusiness:

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The Comeback (2005, 2014)

Selten zuvor wurde in serieller Form die abgedrehte Welt Hollywoods derart pointiert und schonungslos auf die Schippe genommen: Ausnahme-Talent Lisa Kudrow gibt in "The Comeback" mit herrlicher Selbstironie und größter Spiellaune das alternde Comedy-Starlet Valerie Cherish, das nichts unversucht lässt, um wieder zurück ins Rampenlicht zu gelangen. 

Das kluge Meta-Storytelling und der Mockumentary-Stil von "The Comeback" waren ihrer Zeit weit voraus: Valerie (trotz großem Ego eine verunsicherte Seele) wird permanent von Kamerateams begleitet, beschließt sie doch, sich mittels einer Reality-Show über sich selbst wieder zum Gesprächsthema Nummer 1 zu machen. Die einzelnen Episoden haben Behind-the-Scenes-Footage-Charakter, verwackelte Kameraführungen und nicht perfekte Kameraeinstellungen inklusive. 

Die Serie (produziert von Kudrow und "Sex an the City"-Mastermind Michael Patrick King) ist ein einzigartiges Konglomerat aus Wortwitz, Situationskomik, Gesellschafts-Satire und Charakterstudie und in seiner Schonungslosigkeit und Machart nicht immer ganz behaglich anzusehen – aber genau das soll es auch nicht sein: Der Zuseher fühlt mehr und mehr den absurden Wahnsinn von Valeries Welt in seine eigene übergreifen. Und kann sich gleichzeitig diesem Wahnsinn nur schwer entziehen. 

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UnREAL (2015-2018)

Fans (und Gegner!) von Reality-Shows á la "Der Bachelor" dürfen sich diese bissige Abrechnung mit eben diesem TV-Genre auf keinen Fall entgehen lassen. 

Wir Zuseher*innen begleiten die junge Rachel (sehenswert: Shiri Appleby) hinter die Kulissen der fiktiven Dating-Show "Everlasting" (das Serien-Pendant zu "Der Bachelor"), bei der sie als Produzentin fungiert und keine Skrupel hat, die Kanditat*innen eiskalt zu manipulieren, um für hohe Quoten zu sorgen. Treten doch mal Gewissensbisse bei ihr auf, werden ihr diese umgehend von der rücksichtslosen Executive Producerin Quinn King (genial: Constance Zimmer) ausgetrieben.

Serien-Erfinderin Sarah Gertrude Shapiro verarbeitet in "UnREAL" ihre persönlichen Erfahrungen aus der Zeit, als sie Produzentin bei "The Bachelor" war. Das macht die dramatischen Ereignisse der Serie noch schockierender und lässt uns das Reality-Show-Genre mit gänzlich anderen Augen betrachten.

Die Serie beweist Mut zum Risiko und fasziniert auch in ihrer Darstellung von psychischen Krankheiten. Im Verlauf der Serie werden auch die feministischen Untertöne immer lauter.

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FosseVerdon (2019)

Sie gehören zu den einflussreichsten Paaren in der Geschichte Hollywoods, auch wenn ihre Namen außerhalb der USA eher weniger bekannt sind: Bob Fosse, Regisseur und Choreograph von Klassikern wie "Cabaret" und "Chigaco" (die Bühnen-Uraufführung), und Gwen Verdon, gefeierte Schauspielerin und Tänzerin. Die beiden verband eine Zuneigung, die Zeit ihres Lebens zwischen Co-Abhängigkeit und tiefster Bewunderung tänzelte. Anders ausgedrückt: Die beiden kreativen Genies konnten nicht mit-, aber auch nicht ohne einander. 

Um genau diese komplexe Beziehung geht es in der Mini-Serie "FosseVerdon" mit Sam Rockwell und Michelle Williams (für ihre Rolle zurecht mit mehreren Preisen gewürdigt) in den Hauptrollen. Die Serie bietet einen faszinierenden Blick hinter die lange in der Vergangenheit liegenden Theater- und Film-Kulissen (unter anderem werden wir Zeug*innen der Dreharbeiten von "Cabaret"!), in erster Linie ist sie aber eine tiefgreifende Charakteranalyse und eine Studie über zwischenmenschliches Verhalten in Beziehungen.

Die Liebesgeschichte wird in a-chronologischer Reihenfolge erzählt, was fordert, aber noch schneller eine emotionale Intensität entstehen lässt. 

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Feud – Die Feindschaft zwischen Bette und Joan (2017)

Sie gehörten beide zu den ganz großen Diven des Goldenen Hollywoods – und sie verband bis zum Tod eine hochkomplexe Hassliebe, wie man sie seitdem in der Traumfabrik nicht mehr erlebt hat: Joan Crawford und Bette Davis sorgten Anfang der 1960er-Jahre für verwundertes Gemurmel, als sie beide für den Film "Was geschah wirklich mit Baby Jane" unterschreiben.

Genau mit dieser Fehde befasst sich Ryan Murphy in seiner Retro-Glamour-Miniserie "Feud – Die Feindschaft zwischen Bette und Joan", wobei die Dreharbeiten zum Horror-Klassiker nur einen kleinen Teil der Handlung ausmachen. Genussvoll und irgendwo zwischen Realität und Fanboy-Fiktion macht sich Murphy Gedanken darüber, wie die Beziehung der beiden Diven (genial verkörpert von Susan Sarandon und Jessica Lange) wirklich aussah, was sie verband und was sie trennte.

Der Rosenkrieg zwischen Davis und Crawford ist für Murphy im Grunde aber nur eine Entschuldigung, um an der glänzenden Oberfläche des alten Hollywoods zu kratzen, unter der Sexismus, Diskriminierung, Jugendwahn und eiskalte Habgier unreflektiert vor sich hin brodelten. Das Ergebnis ist ein schwarzhumoriger Liebesbrief an die starken Frauen Hollywoods und eine Abrechnung mit dem Patriarchat. 

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Entourage (2004-2011)

Wenn eine Serie den hedonistischen Lebensstil Hollywoods auf den Punkt bringt, dann ist es die HBO-Dramedy "Entourage": Erzählt wird die Geschichte von Newcomer Vince, der mit seiner "Entourage", bestehend aus seinen besten Freunden aus Jugendzeiten und seinem älteren Halbbruder (toll: Kevin Dillon), die Szene Hollywoods unsicher macht.

Wenn also gerade nicht an neuen Filmprojekten gearbeitet oder auf der noblen Premieren-Party der teuerste Champagner getrunken wird, reisen die Jungs im Privat-Jet um die Welt, flirten mit den schönsten Frauen und machen in den angesagten Clubs L.A.s die Nacht zum Tag.

Ein Blatt vor den Mund nimmt sich "Entourage" weder bei den Dialogen noch visuell: es wird geflucht und die Schwächen der Traumfabrik werden angeprangert, was das Zeug hält, auch mit nackter Haut wird nicht gegeizt.

Das Prinzip der Lust ist hier das Spiel mit der Realität: Zahlreiche Stars spielen sich in der Serie selbst, es wurde an Original-Schauplätzen gedreht, die Musik ist betont kommerziell und obendrein basiert ein Großteil der Handlungen auf den persönlichen Erfahrungen von Mark Wahlberg, der hier als Co-Produzent fungiert. Als Zuseher*in hat man stets das Gefühl, Teil der In-Crowd zu sein.

Eine absolute Naturgewalt und das Highlight ist der Serie ist Jeremy Piven als cholerischer Agent Ari Gold, der in jeder Szene einen Spieltrieb an den Tag legt, als würde es um sein Leben gehen.

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30 Rock (2006-2013)

Überkandidelte und überzeichnete Medien-Satire, in der Chaos der Normalzustand ist und in der die Figuren schillern wie Kaleidoskope: Die Erfolgs-Comedy von und mit Tina Fey spielt hinter den Kulissen der fiktiven NBC-Late-Night-Show "The Girlie Show", die nicht gerade subtil an der realen Kult-Comedy-Sendung "Saturday Night Live" angelehnt ist.

Kein Wunder: Fey war selbst jahrelanges Mitglied des "SNL"-Ensembles, greift bei "30 Rock" also genussvoll auf die eigenen Erfahrungen zurück. Als Autor*innen-Chefin Liz Lemon muss sie sich mit ihrem arroganten, aber unfähigen Chef (Alec Baldwin) und verrückt-extrovertierten Stars (allen voran Tracey Morgan alias Tracey Jordan sowie Jenna Maroney alias Jane Krakowski) herumschlagen.

"30 Rock" ist ein absurdes Meta-Vergnügen, das sich selbst nicht immer allzu ernst nimmt und somit puristisches Entertainment vom Feinsten bietet. Der Humor ist sehr amerikanisch und vereint schrill-laute als auch sensibel-leise Töne. Zahlreiche prominente Gaststars und Cameo-Auftritte dürfen Genre-typisch natürlich auch nicht fehlen.

"30 Rock" gibt es auf Amazon Prime zu kaufen. 

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Nashville (2012-2018)

In der Hochglanz-Musical-Soap "Nashville" wird nach Herzenslust intrigiert, gestritten, gelitten, betrogen und gelogen, aber vor allem wird: gesungen, und das auf sehr hohem Niveau! Der Soundtrack ist grandios und hält zahlreiche Country-Ohrwürmer bereit, die selbst die überspitztesten Storyplots zu Guilty-Pleasure-Highlights machen. Es gibt viele Verweise auf die echte Country-Szene, zudem geben sich zahlreiche reale Musiker*innen die Ehre. 

Im Fokus des Country-Intrigantenstadls stehen die fiktiveCountry-Legende Rayna Jaymes (überzeugend: Connie Britton), die an alte Erfolge anknüpfen möchte, sowie der Nachwuchsstar Juliette Barnes (eine Wucht: Hayden Panettiere), der mit Diva-Gehabe und inneren Dämonen sein Umfeld in den Wahnsinn treibt. Zwei Frauen, die im knallharten Showbiz überleben müssen.

In der Serie geht es aber auch um gesellschaftspolitische Themen wie Armut, Alkoholismus, Armut, Rassismus, Homophobie, Sexismus und Drogensucht. 

"Nashville" kannst du auf Amazon Prime kaufen. 

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Episodes (2011-2017)

Es scheint beinahe ein Qualitätsmerkmal zu sein und zum guten Ton zu gehören, dass die besten, weil originellsten und mutigsten, Serien unterhalb der Wahrnehmungsgrenze stattfinden. Ähnlich wie "The Comeback" von Ex-"Friends"-Kollegin Lisa Kudrow ist "Episodes" die bis heute beste Arbeit von Matt LeBlanc, konnte aber niemals ein großes Publikum erreichen.

Im Mittelpunkt steht ein britisches Ehepaar, beide TV-Autor*innen, die es nach Hollywood verschlägt, um dort ein Remake der eigenen erfolgreichen britischen Fernsehserie zu produzieren. Die Hauptrolle soll "Friends"-Star Matt LeBlanc spielen, der zwar absolut fehlbesetzt für die Rolle ist, aber immer noch die Massen anzieht. Schon bald gehören kleinere und größere Katastrophen zum Alltag ...

"Episodes" ist eine scharfzüngige Medien-Satire, die Kritik an der Oberflächlichkeit der Traumfabrik, aber auch der modernen Gesellschaft übt, dabei aber auch ein permanentes Humor-Feuerwerk an leicht verdaulichen Gags abfeuert. LeBlanc nimmt sich furchtlos selbst aufs Korn und spielt eine Version von sich, die an Eitelkeit, Infantilität, aber auch an Charme nicht zu übertreffen ist. Das hätte nach hinten los gehen können – doch LeBlanc schafft es, dass wir mit ihm anstatt über ihn lachen.

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The Morning Show (seit 2019)

Noch ein Ex-"Friends"-Star, der es sich nicht nehmen lässt, die Hand, die ihn füttert, mit großer Lust abzubeißen und dem Publikum zum Fraß vorzuwerfen: In "The Morning Show" brilliert Jennifer Aniston an der Seite von Reese Witherspoon als Morning-Show-Moderatorin, die endlich den Mut und die innere Kraft findet, sich gegen Sexismus, Altersdiskriminierung und Fremdbestimmung zu wehren.

Vor allem aber ist das Prestige-Projekt des Streaming-Anbieters Apple+ das vielleicht beeindruckendste fiktionale Argument zu #metoo, das Hollywood abgeben kann: Denn Anistons Co-Moderator Mitch Kessler (herrlich unsympathisch: Steve Carell) wird sexueller Missbrauch vorgeworfen. Und Aniston alias Alex Levy muss es ausbaden.

Die Dialoge sind brillant und bissig, die Handlung versteht es, nicht dem Schwarz-Weiß-Denken zu erliegen, und die Darsteller*innen versprühen durch die Bank einen vibrierenden Enthusiasmus. In "The Morning Show" wird das Schweigen endgültig gebrochen!

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The Marvelous Mrs. Maisel (seit 2017)

New York, Ende der 50er-Jahre: Miriam “Midge” Maisel (Rachel Brosnahan) hat alles, was sie jemals wollte – den perfekten Mann, zwei Kinder, keine Geldsorgen und ein elegantes Apartment an der Upper West Side. Ihr perfektes Leben nimmt plötzlich eine unerwartete Wendung, als sie ihr Talent zur Stand-Up-Comedy entdeckt. Ein Talent, das ihr Leben für immer verändern wird. 

Ihr neuer Weg führt sie weg von ihrem bequemen Leben auf dem Riverside Drive in die Basket Houses und Nachtclubs von Greenwich Village. Enthusiastisch stürzt sich Quasselstrippe Midge in die verrückt-aufregende Welt der Stand-up-Comedy – aber auch hier hat es sich das Patriarchat gemütlich gemacht.

Amy Sherman-Palladino, Erfinderin der "Gilmore Girls", bleibt in dieser höchsterfolgreichen und mehrfach ausgezeichneten Eigenproduktion von Amazon Prime Video ihrem Hang zu witzig-rasanten Dialogen und warmherzig-schrulligen Figuren treu. Die Retro-Comedy ist eine detailverliebte und feinfühlige Hommage an die 50er-Jahre, die dank feministischer Hauptfigur und frechem Witz überraschend scharfzüngig daherkommt und dem Chauvinismus einen ordentlichen Gag-Kinnhaken verpasst!

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Curb your Enthusiasm (2000-20111, seit 2017)

In der Regel sind wir bei Filmen und Serien eher an den Menschen vor als hinter der Kamera interessiert. Weil sich aber "Seinfeld"-Mastermind Larry David schon bei seiner Kult-Comedy nicht um Regeln und Konventionen scherte, rückte er sich bei seiner einflussreichen Serie "Curb your Enthusiasm" (dämlicher deutscher Titel: "Lass es, Larry!"), die Shows wie "Episodes", "BH90210" oder "The Comeback" den Weg ebnete, einfach selbst in den Mittelpunkt.

Hier spielt er eine fiktive Version seiner selbst: Weil er es durch den großen Erfolg von "Seinfeld" zum Multimillionär gebracht hat, ist Misanthrop Larry David ins Nobel-Viertel von Los Angeles gezogen. Dort tauscht er sich mit zahlreichen Hollywood-Größen über mögliche Zusammenarbeiten aus und lebt sonst einfach den Alltag – und stößt andere Menschen durch unüberlegte Äußerungen vor den Kopf, denn das kann er besonders gut. 

Die mit trockenem und schonungslosem Humor á la "Seinfeld" glänzende Hollywood-Verarsche balanciert auf der schmalen Grenze zwischen Trivialität und Gesellschaftskritik, denn neben dem Showbiz-Wahnsinn geht es zum Beispiel auch um die jüdisch-amerikanische Kultur. Manchmal zum Fremdschämen, aber fast immer zum Nachdenken. Bemerkenswert: Alle Dialoge in der Serie sind vollkommen improvisiert.

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