Jahresrückblick: Wir haben die Film-Flops 2023 gewählt
Von Manuel Simbürger
Es lässt sich nicht abstreiten: Auch 2023 gab es einige Rohrkrepierer auf der großen und kleinen Leinwand – nicht selten Produktionen, die zuvor Unsummen an US-Dollar verschlagen und als "episch" angekündigt wurden, dann aber auf ganzer Linie enttäuschen und das Publikum verärgert (wer ersetzt einem diese verschwendete Lebenszeit?!) zurückließen.
Wir haben für euch zurückgeblickt und die schlechtesten Filme des Jahres 2023 gewählt:
Der Exorzist: Bekenntnis
David Gordon Green hat in den letzten Jahren eine passable "Halloween"-Trilogie geliefert, doch wenn er sich nun daran macht, auch dem Horrorklassiker "Der Exorzist" neues Leben einzuhauchen, scheitert er kläglich. Er hat nicht einmal ansatzweise den Versuch unternommen, diesem Sequel Originalität zu verleihen. Man wartet vergeblich auf einen besonderen Touch, der sein Werk als würdigen Nachfolger des großen Originals auszeichnen könnte und der Storyline durch zeitgemäße Weiterführung gerecht wird. Während die originale Dämonenaustreibung vor einem halben Jahrhundert das Publikum traumatisieren konnte, schafft es dieser späte Nachzügler höchstens, Langeweile zu verbreiten und regt zur rätselhaften Frage an, wozu er überhaupt nötig war.
Zu sehen (oder besser nicht) auf Apple TV+, Sky, Maxdome und Amazon Prime Video. Hier geht's zum Film!
Rehragout-Rendezvous
Eberhofer ist Kult, ebenso wie die zugrundeliegenden Romane von Rita Falk. Doch für den neunten Kinoauftritt der bayrischen Originale aus Niederkaltenkirchen haben sich die Macher:innen so sehr von der Buchvorlage entfernt, dass die Autorin selbst das Ergebnis nicht wiedererkannte; mehr sogar, sie hat sich für den Film geschämt und ihn ebenso "trashig wie platt" empfunden – und streckenweise richtig "ordinär".
Tatsächlich schwächelt diese aktuelle Mörderjagd immer wieder mal, vergreift sich gelegentlich im Ton und erinnert in solchen Momenten stark an die Aufführung einer Laiengruppe der Marke Bauerntheater. Das ist wirklich schade, da "Rehragout-Rendezvous" womöglich den Abschluss der Eberhofer-Reihe darstellt, denn ob Rita Falk nach der aktuellen Erfahrung überhaupt noch die Erlaubnis erteilt, dass ihr neuestes Werk "Steckerlfischfiasko" auch verfilmt werden darf, ist fraglich. Gerade deshalb hätte man sich einen würdigeren Ausklang gewünscht.
Zu sehen (oder besser nicht) auf Amazon Prime Video, Apple TV+, Maxdome und Sky. Hier geht's zum Film!
Francos Flop-5-Filme des Jahres 2023:
1. "Der Exorzist: Bekenntnis"
2. "Rehragout-Rendezvous"
3. "Rebel Moon Teil 1: Kind des Feuers"
4. "Renfield"
After Everything
Für Fans der Buch- bzw. der Filmreihe bietet "After Everything" aka "After 5" wahrscheinlich noch einen irgendwie befriedigenden Abschluss, doch abgesehen davon ist der Young-Adult-Film überhaupt nicht zu empfehlen. Er dreht sich im Kreis, bis er schließlich mit ein paar unoriginellen, kitschigen Gesten zu einem vorhersehbaren Ende kommt. Auch ein paar bekannte Gesichter können die schlechte Handlung nicht mehr retten.
Vor allem die Glorifizierung der toxischen Hauptfigur bzw. dessen toxischer Beziehung mit seiner "großen Liebe" Tessa ist hochproblematisch und überaus kritisch zu betrachten. Wer sich einen ästhetischen Eye-Candy-Film mit belanglosen Dialogen anschauen möchte oder eine Vorlage für "Mit den Augen rollen"-Übungen braucht, bitteschön! Alle anderen: nichts wie die Hände weg davon!
Zu sehen (oder besser nicht) auf Amazon Prime Video. Hier geht's zum Film!
The Out-Laws
Leider überzeugt weder das Drehbuch des Netflix-Films noch die Inszenierung mit Originalität oder Kreativität. Stattdessen wird Zuschauer:innen hier eine Action-Comedy geliefert, die eine platte Story mit noch viel platterem Humor abliefert. Auch der Action-erfahrene Pierce Brosnan und die überqualifizierte Bösewichtin (Poorna Jagannathan) können "The Out-Laws" nicht retten. Unser Tipp: Nehmt „The Out-Laws“ nicht zu ernst, dann könnt ihr ihn vielleicht doch genießen.
Zu sehen (oder besser nicht) auf Netflix. Hier geht's zum Film!
Maikes Flop-5-Filme des Jahres 2023:
1. "After Everything"
2. "The Out-Laws"
4. "The Banshees of Inisherin"
5. "Ant-Man and the Wasp: Quantumania"
Gran Turismo
So inspirierend und ermutigend die Geschichte von Jann Mardenborough sein mag (vom E-Gamer zum "echten" Rennfahrer), so schlecht ist sie umgesetzt. “Gran Turismo” wirkt wie eine viel zu lange Werbung und schafft es in keiner Sekunde, glaubhafte Figuren zu kreieren. Ständig wird betont, wie toll das Computerspiel sei und wie gut es die Spieler:innen auf ein echtes Rennen vorbereiten würde. Der von Orlando Bloom gespielte Marketingbeauftragte bringt es im Film ganz gut auf den Punkt: “Es ist eine Marketing-Veranstaltung. Es geht darum, cool auszusehen.” Schade, da wäre viel mehr drin gewesen.
Zu sehen Amazon Prime Video, Apple TV+, Sky und Maxdome. Hier geht's zum Film!
My Big Fat Greek Wedding 3
Auch wenn der Fokus nicht auf Charakterentwicklungen oder einer stimmigen Handlung liegt, muss man hier schon beide Augen zudrücken, um die Mankos nicht zu sehen. Sichtbare Mikrofonkabel und der willkürliche Einsatz von Voice-Over, mit dem die Geschichte erklärt werden soll, sind nur die Spitze des Eisbergs dieser schlicht und einfach schlampig inszenierten Sommerkomödie.
Fans des Originals werden hier zwar auf ihre Kosten kommen, doch das Gefühl von sommerlicher Leichtigkeit und süßer Liebe will hier beim besten Willen nicht rüberkommen.
Zu sehen (oder besser nicht) auf Apple TV+, Magenta TV, Sky, Maxdome und Amazon Prime Video. Hier geht's zum Film!
Özgürs Flop-5-Filme des Jahres 2023:
1. "Gran Turismo"
2. "My Big Fat Greek Wedding 3"
3. "Fast and Furious 10"
Ant-Man and the Wasp: Quantumania
Sind wir tatsächlich Superheld:innen-müde? Oder werden die Abenteuer von Marvel und DC einfach nur immer grottenschlechter? Wahrscheinlich ist's eine Mischung aus beidem. Der dritte Teil von "Ant-Man" jedenfalls enttäuschte auf ganzer Linie und bestätigte einmal mehr, dass das MCU in einer ganz, ganz tiefen Krise steckt. Hier hat wirklich nix gepasst, vom schlechten CGI angefangen über unmotivierte Schauspieler:innen (looking at you, Michelle Pfeiffer!) bis hin zu einer Handlung, die auf einen Bierdeckel passt – und das doppelt.
"Ant-Man and the Wasp: Quantumania" hätte der Anfang der großen Multiversum-Ära werden sollen, stattdessen war er ab der Minute vergessen, als wir den Kinosaal verließen. Doppelt schade, denn Paul Rudd war einst einer der coolsten Avengers ...
Zu sehen (oder besser nicht) auf Disney+, Apple TV+, Sky, Maxdome und Amazon Prime Video. Hier geht's zum Film!
The Flash
Auch im Hause DC hat man sich Großes erwartet, als man "The Flash" ankündigte, immerhin sollte es das DCEU-Pendant zu "Spider-Man: No Way Home" werden – Multiversum und Zusammenführung verschiedener Filmuniversen inklusive. Dass das ganze nicht unproblematisch ist, hat sich schon mit den privaten Skandalen des Hauptdarstellers Ezra Miller angedeutet, der auch schlussendlich den Film nicht promoten durfte.
Das unterdurchschnittlich schlechte Einspielergebnis dürfte aber auch schlicht mit der unterdurchschnittlich schlechten Qualität zu tun haben: Die Handlung dreht sich im Kreis und nicht mal für Genre-Verhältnisse ergibt hier viel Sinn. Die Cameos von Michael Keaton und Co. wirken erzwungen, ja schaden sogar der Batman-Legende. Und das CGI? Darüber verliert man besser gar kein Wort. Kurz: Ein "Super"-Bauchfleck der ersten Güte, der von Beginn an selbst sein größter Feind war.
Zu sehen (oder besser nicht) auf Amazon Prime Video, Maxdome, Sky und Apple TV+. Hier geht's zum Film!
Manuels Flop-5-Filme des Jahres 2022:
1. "Locked In"
2. "Ant-Man and the Wasp: Quantumania"
3. "Rebel Moon 1: Kind des Feuers"
4. "The Flash"
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