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Mehr als die süße Sissi: Die 8 besten Filme von Romy Schneider

Wenn Kaiserin Elisabeth das nationale Heiligtum Österreichs ist, dann ist Romy Schneider zumindest so etwas wie Österreichs golden-funkelnder Staatspalast, in dem die auf ewig traurige Feministin Sissi ihre unsterbliche Heimat finden sollte. Schneider, geboren als Rosemarie Magdalena Albach-Retty am 23. September 1938 in Wien, zählt zu den größten Ikonen der österreichischen Filmbranche. Falsch: Sie ist DIE Ikone der österreichischen Filmbranche. Nein, wieder falsch. Sie ist DIE Ikone Österreichs. Punkt. 

Mit der Heimat-Kitsch-Filmtrilogie "Sissi" in den 1950er-Jahren erlangte Schneider schon in frühen Jahren Kultstatus. Ein Status, unter dem sie ein Leben lang leiden sollte. Das picksüße Image der niedlichen Jung-Kaiserin sollte Schneider nie wieder loswerden, womit sie ein Schicksal teilte, das an viele moderne Kinderstars erinnert. Keiner konnte so lächeln wie Schneider, keiner so lieblich über die Almwiese hüpfen, keiner so unschuldig eine Kaiserkrone am perfekten Haupt balancieren wie die damals erst 17-Jährige. Das wusste auch die strenge Schauspieler-Mama Magda Schneider, einer der frühesten "Momager" der Unterhaltungsbranche.

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Doch Schneider wusste: Sie konnte mehr als nur lächeln, hüpfen und lieb schauen. Sie wollte mehr. Also tat sie das, was alle Jungstars machen: Sie brannte alle Brücken hinter sich nieder und riss sich mit aller Kraft (und Talent) vom süßen Kaiserin-Image los. Sie wanderte nach Frankreich aus und nahm dort nur noch anspruchsvolle – sprich: sehr komplexe, düstere, provokante, verruchteRollen in ebensolchen Dramen und Charakterstudien an. Der stets in ihr brodelnde Widerspruch zwischen Selbst- und Fremdbestimmung, der ihre Seele malträtierende Lebensschmerz (Schneiders Sohn starb im Alter von nur 14; zudem prägten viele unglückliche Liebesbeziehungen ihr Leben) spiegelten sich auch auf der Leinwand wider. 

Bald galt sie als eines der großen Talente des französischen Films. Niemand vollzog die faszinierende Metamorphose vom Wiener Mädel zur schicken Pariserin, von der Femme Fatale zur gereiften Dame von Welt so konsequent (aber nicht schnörkellos, sondern mit bewussten Brüchen, Ecken und Kanten) wie "die Schneider". Ihr mysteriöser früher Tod im Alter von 44 trägt ebenfalls zu ihrer Mythos-Wahrnehmung bei.

Romy Schneiders vielschichtiges Talent, ihre unverwechselbare Leinwandpräsenz, ihr fesselndes Charisma, ihr leidenschaftliches Streben und ihre mythisch-begehrenswerte Unerreichbarkeit nach Anerkennung gehen weit über die "Sissi"-Filme hinaus. Hier sind ihre 8 besten Filme:

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Der Swimmingpool (1968)

Mit Ex-Ehemann Alan Delon fliegen hier vor der Kamera nur so die erotischen Funken, vom süßen Sissi-Image ist hier bei Schneider nicht mehr viel zu sehen. Doch "Der Swimmingpool" ist mehr als das und gilt nicht umsonst als einer der besten französischen Filme aller Zeiten:

Er ist eine tiefgründige, betont ruhige und doch mit einem permanent unterschwelligen Gefühl der Gefahr versehenen Analyse von Treue, Eifersucht, Misstrauen, Verachtung und toxische Männlichkeit. Ein Beziehungsdrama, das eine Ode an die Sinnlichkeit genauso ist wie prickelnde Odysee durch die Lust-Hölle. Schneider spielt mit zurückhaltender bedrückender Wucht.

Zu sehen auf Maxdome, Apple TV+ und Prime Video. Hier geht's zum Film!

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Die Dinge des Lebens (1970)

Ein sterbender Mann (Michel Piccoli) lässt in seinen letzten beiden Stunden noch einmal das Leben Revue passieren. Schneider als seine Liebhaberin lässt in ihm eine Wunde aufklaffen: Welche Art von Leben will er führen? Die Tiefe ihrer Beziehung wird durch Rückblenden und lebhafte Erinnerungen enthüllt. Schneiders Darstellung als die in der Vergangenheit des Architekten existierende Liebe strahlt eine stille, aber unglaubliche Intensität aus.

Der Film zeigt Schneiders Talent für emotionale Tiefe und ihre Fähigkeit, eine komplizierte, verletzliche Figur zum Leben zu erwecken. "Ihr Geheimnis", so der Produzent Raymond Danon, "lag einfach darin, dass sie eine ausgezeichnete Schauspielerin war. Der kleine, leicht hörbare Akzent gab ihrem Spiel zusätzlichen Charme und trug zu ihrer Beliebtheit bei.""Die Dinge des Lebens" von Claude Sautet gehört zu den Klassikern des französischen Films. 

 Zu sehen auf Canal+, Prime Video und Apple TV+. Hier geht's zum Film!

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Das alte Gewehr (1975)

Ein französischer Arzt (Philippe Noiret), eigentlich Pazifist, rächt sich im Sommer 1944 an deutschen SS-Soldaten, die seine Frau (Schneider) und Tochter vergewaltigt und ermordet haben. Presse und Publikum zeigte sich empört über diesen "Skandalfilm" und echauffierte sich, wie "die süße Sissi" eine von der SS vergewaltigten Französin spielen könne.

Schneider jedoch stellte ihr Talent für nuanciertes Schauspiel und ihren Mut, über dramaturgische Klippen zu springen (für diese Rolle ging sie an ihre körperlichen und mentalen Grenzen), erneut unter Beweis – und erhielt dafür zu Recht den begehrten Schauspieler:innen-Preis César.

Zu sehen auf Prime Video, Apple TV+ und Maxdome. Hier geht's zum Film!
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César und Rosalie (1972)

Während sie als Sissi nur Augen für ihren Franzl hat, findet Schneider sich hier in einer Dreiecksgeschichte wieder und muss sich zwischen zwei Männern entscheiden. Die dramatisch-melancholische, aber doch liebevoll erzählte Liebesgeschichte beleuchtet die Komplexität menschlicher Beziehungen und die Schwierigkeit, zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu wählen. Schneiders subtile Darstellung verleiht der Figur eine Tiefe, die das Publikum in ihren Bann zieht.

Zu sehen auf Canal+, Apple TV+ und Prime Video. Hier geht's zum Film!

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Das Verhör (1981)

Der angesehene Notar Jérôme Martinaud (Michel Serrault) ist wie jedes Jahr zu einem großen Silvesterempfang geladen. Doch dann wird er mit der Vergewaltigung und dem Mord an zwei achtjährigen Mädchen in Verbindung gebracht – und nicht nur als Zeuge. Inspektor Gallien (Lino Ventura) nimmt Martinaud in die Zange und verhört ihn stundenlang. 

Martinaud verstrickt sich dabei immer tiefer in Widersprüche und zieht damit den Verdacht auf sich. Sogar seine junge und äußert attraktive Frau Chantal (Schneider) belastet ihn schwer. Bis plötzlich eine unerwartete Wende eintritt ... Packendes Kammerspiel um Identität und Differenz von juristischer und moralischer Schuld. Der vorletzte Film von Schneider.

Ist derzeit nur auf DVD erhältlich. Hier geht's zur DVD!

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Nur die Sonne war Zeuge (1960)

Basierend auf dem Roman "Der talentierte Mr. Ripley": Im Auftrag des reichen Amerikaners Greenleaf versucht Tom Ripley (Alan Delon) dessen Sohn Phillippe von seinem müsiggängerischen Leben in Italien abzubringen und ihn nach Amerika zurückzubringen. Je mehr Zeit Tom jedoch mit Phillippe verbringt, umso mehr ist er von dessen Lebensstil fasziniert. Als Mr. Greenleaf die Mission für beendet erklärt, und Tom die Geldmittel sperrt, bringt Tom Phillippe um, und nimmt dessen Identität an.

Schneider gibt einmal mehr das heißbegehrte Objekt der Begierde, verleiht dieser Rolle allerdings eine beeindruckende Dreidimensionalität, sodass sie es gekonnt vermeidet, in jegliche Klischeefalle zu tappen.

Zu sehen auf Canal+, Apple TV+, Maxdome und Prime Video. Hier geht's zum Film!

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Der Prozess (1962)

Norman Bates und Sissi in einem Film, der noch dazu auf Kafkas Literaturklassiker basiert? So unvorstellbar, dass man sich dieses Filmereignis einfach nicht entgehen lassen darf: 

Eines Morgens wird dem unscheinbaren Beamten K. (Anthony Perkins) von zwei Polizisten mitgeteilt, dass er vor Gericht gestellt wird. K. macht sich auf, um dieses offenbare Missverständnis auszuräumen und gerät in die Mühlen eines allmächtigen, grausamen Justizapparates. Schneider glänzt als Bedienstete Leni und erweist sich erneut als Scene-Stealerin. Regisseur war kein Geringerer als Expressionismus-Meister Orson Welles, der auch diesem Film seinen unverkennbaren Stil aufdrückt. Optisch grandios!

Zu sehen auf Canal+, Maxdome, Apple TV+ und Prime Video. Hier geht's zum Film!

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Das Mädchen und der Kommissar (1971)

Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Filme von Schneider: Michel Piccoli gibt einen Ermittler, der mit illegalen Mitteln versucht, eine Bande von Kleinkriminellen zu stellen. Mittendrin: Schneider als deutsche Prostituierte Lili, die zum Opfer seiner rücksichtlosen Manipulation wird. Eine überzeugend gespielte und inszenierte Milieu- und Charakterstudie, die die Frage stellt, ob es okay ist, falsche Dinge aus den richtigen Gründen zu tun. Schneider spielt die Ambivalenz ihrer Figur mit höchster Brillanz.

Zu sehen auf Prime Video und Apple TV+. Hier geht's zum Film!

 

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