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Marvel-Filme und -Serien 2022: Vom Flop bis zum Highlight

Die letzten Jahre war die Kino- und Serienlandschaft, ja eigentlich die ganze Welt, vom Marvel Cinematic Universe geprägt. Anders ausgedrückt: MCU ist die neue Realität und wir leben nur in ihr.

Wie auch immer: 2022 war keine Ausnahme, auch heuer hat Marvel zahlreiche Produktionen rausgeballert und es somit geschafft, auch in seinem 14. Jahr kulturell relevant zu bleiben – wenn auch mit Abstrichen: Die vierte Phase, die dieses Jahr zu Ende ging, gilt gemeinhin als bisher schlechteste MCU-Phase. Auch allgemein gesprochen scheint das Interesse an SuperheldInnen leicht zurückzugehen, wie ihr in diesem Artikel lesen könnt:

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Insgesamt neun Produktionen hat Marvel uns heuer beschert – "Morbius" nicht einberechnet, da der abgrundtief schlechte Streifen zum Hause Sony gehört und somit streng genommen (trotz kurioser End-Credit-Scene) nicht Teil des MCU ist. Das sind ganz schön viele – und vielleicht habt ihr einige ja schon wieder vergessen, zum Teil durchaus berechtigt.

Anlässlich des sich in riesigen Schritten näherndem Jahresende blicken wir nun zurück und ranken hier alle neun Marvel-Produktionen 2022: 

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9. I am Groot

Die Animatonsserie rund um Baby-Groot (von den "Guardians of the Galaxy") war ein süßer Spaß, der sich auch an das noch ganz junge Publikum richtete. Der Mix aus Sci-Fi- und Coming-of-Age-Star hatte zwar einen großen Knuddelfaktor, war aber am Ende des Tages nichts mehr als harmlos und somit belanglos. Im Gedächtnis bleibt die Serie nur bedingt – auch deshalb, weil sie nicht offizieller Kanon des MCU ist. 

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8. Ms. Marvel

Ja, stilistisch und auch dramaturgisch ging "Ms. Marvel" neue Wege, das gilt es durchaus anzuerkennen. Leider gelang es aber der Serie bis zum Schluss nicht, eine Verbindung zwischen Publikum und Figuren herzustellen, die stark genug ist, dass wir eine Rückkehr von Kamala Khan nicht erwarten können.

Dass die Zielgruppe von "Ms. Marvel" ein junges ist, ist aufgrund der jungen Protagonistin durchaus nachvollziehbar, das Gesamtprodukt war aber dann doch ein wenig zu familienfreundlich und glatt, da und dort hätten Ecken und Kanten gut getan. Auch die AntagonistInnen blieben zu farblos.

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7. Thor: Love & Thunder

Was für eine Enttäuschung! Hoch waren die Erwartungen an das finale Abenteuer des Donnergottes mit Sympathiekerl Chris Hemsworth, erfüllt konnten sie durch die Bank leider nicht werden: Der Humor von Regisseur Taika Waititi fühlte sich ausgelutscht an, die Story passte auf einen Bierdeckel und insgesamt fragte man sich nach spätestens nach der Hälfte des Films, was das Ganze eigentlich soll. Aus vielversprechenden Charakteren (Mighty Thor, Valkyrie) wurde nichts rausgeholt.

"Thor: Love & Thunder" wollte betont cool sein, weshalb er schlussendlich alles andere als das war. Ernstgenommen wurde hier nichts – wieso soll es das Publikum also tun?

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6. Moon Knight

Viele von euch werden mit dieser Platzierung wahrscheinlich nicht einverstanden sein – und vielleicht liegt es ja tatsächlich an uns, aber wir konnten sehr, SEHR wenig mit der vorab von Marvel Studios hoch angepriesenen Serie rund um den schizophrenen Marc Spector (Oscar Isaac) anfangen.

Hier wurden Chancen am laufenden Band vergeben, das durchaus vorhandene Potenzial nicht ausgeschöpft. Isaac agierte schmerzlich an der Grenze zum Over-Acting, das Tempo war teils zu langsam, die Spannung wurde künstlich aufrecht erhalten. Besonders ärgerlich: "Moon Knight" hielt sich in jeder Szene schlauer und bahnbrechender, als sie es tatsächlich war. 

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5. She-Hulk: Die Anwältin

Auch diese Serie würden viele von euch wahrscheinlich auf einen niedrigeren Platz wählen – und zugegeben: Der überdrehte Humor war durchaus gewöhnungsbedürftig. Doch wir lieben, wie sehr sich die Serie an den Comic-Vorlagen hielt, zahlreiche Meta-Referenzen inklusive.Tatjana Maslany macht vor der Kamera sowieso nie etwas falsch, auch hier nahm man ihr die grüne Anwältin in jeder Minute ab. Einfach drauf einlassen – und man amüsiert sich prächtig. 

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4. Doctor Strange in the Multiverse of Madness

Ja, auch der zweite "Doctor Strange"-Film konnte die Erwartungen nicht erfüllen, besonders, was die Einführung des Multiversums in das MCU betraf – denn außer ganz kurze Ausschnitte verschiedener Universen bekamen wir nicht zu sehen. Ein Total-Reinfall und Zeitverschwendung war der Streifen trotzdem nicht, dank der hochemotionalen Storyline rund um Scarlet Witch und der zum Niederknien guten Performance von Elizabeth Olsen. 

Betrachtet man "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" nicht als kunterbuntes Action-Spektakel, sondern als düsteres Drama rund um die Trauerarbeit einer verzweifelten Mutter, erscheint der Film plötzlich unter einem viel interessanten Licht. Zudem sind die, wenn auch sehr zaghaften, Horror-Szenen von Regisseur Sam Raimi brillant inszeniert und erfrischend anders, als wir es vom MCU gewöhnt sind.

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3. The Guardians of the Galaxy Holiday Special

Zwar nur ein Side-Project, aber das Weihnachtsspecial rund um die "Gurdians of the Galaxy" stand den großen Kino-Geschwistern um nichts nach: Ganz im "GOTG"-Stil liefert der Streifen saukomische Schenkelklopfer, viel Gefühl und ein Sammelsurium an zutiefst menschlichen Eigenarten und Charakteren.

Endlich wurden auch Charaktere in den Fokus gerückt, die in den vorherigen "GOTG"-Filmen nur am Rand vorkamen – und so manche Enthüllungen im Film lassen die Neugier auf "Guardians of the Galaxy 3" noch weiter wachsen. Plus: Der Cameo-Auftritt von Kevin Bacon ist eines der Film-Highlights des Jahres 2022!

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2. Werewolf by Night

Zwar auch "nur" auf Disney+ erschienen – und doch stellte "Werewolf by Night" die Blockbuster rund um Thor und Doctor Strange in den Schatten, zumindest in Sachen Qualität: Das Streaming-Special, das in eleganter Schwarz-Weiß-Optik daherkommt und für große Gruselgefühle sorgt, ist eine wunderbare Hommage an B-Horrorfilme der 1950er Jahre daher und erinnert dadurch an frühere Meta-Werke wie beispielsweise "Planet Terror" von Robert Rodriguez. 

Vor allem ist der knapp eine Stunde lange Film so erfrischend altmodisch, dass wir endlich die Gelegenheit bekommen, unter all den larger-than-life-MCU-Spektakteln Luft zu holen. Der wuchtige Score sowie Hauptdarsteller Gael García Bernal, der den Werwolf erschreckend authentisch gibt, sorgen zusätzlich für wohlige Gänsehaut. 

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1. Black Panther: Wakanda Forever

Der zweite Teil von "Black Panther" spielt auf der Emotions-Tastatur wirklich alle Stückerl, wird dabei aber niemals kitschig und weiß gleichzeitig bestens und kurzweilig zu unterhalten. Aufgrund von Chadwick Bosemans tragischem Tod ist "Black Panther: Wakanda Forever" nicht einfach nur ein weiteres MCU-Action-Spektakel, das sich in CGI-Effekthascherei ergeht (auch wenn die Special Effects natürlich auch hier superb sind!) und dabei auf die Story selbst vergisst:

Der Film ist eine tiefschürfende Analyse der menschlichen Trauer, gleichzeitig aber auch ein Plädoyer an Weiblichkeit und Black Live Matters. Wir bekommen zudem die Chance, Wakanda weiter zu erkunden und uns in dieser wunderschönen, fremden und doch so ähnlichen Welt zu verlieren. Nicht zu vergessen: Namor, der wahrscheinlich interessanteste MCU-Neuzugang der gesamten Phase 4. 

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Alle Filme und Serien könnt ihr auf Disney+ streamen.