Die 12 besten Krimi-Serien auf Amazon Prime
Von Manuel Simbürger
Egal, ob wir weit oben im Norden herumirren, uns mit schrecklichen KindermörderInnen herumschlagen müssen oder wir von den einzigartigen Ermittlungsmethoden der Profis fasziniert sind – eine gute Krimi-Serie zieht von der ersten Sekunde an in ihren Bann und lässt uns nicht mehr los.
Krimi-Serien gibt es seit Beginn des Fernsehens und sie versammeln seit jeher Jung und Alt rund um den das televisionäre Lagerfeuer, um gemeinsam zu tüfteln, zu raten und zu klugscheißern, wer denn nun das schreckliche Verbrechen wirklich begangen hat – und wieso! Das erinnert ans frühere Räuber-und-Gendarm-Spiel und weckt die Erinnerung an eine Zeit, als das größte Verbrechen darin bestand, ein Zuckerl mehr aus der Naschlade zu fischen.
In den vergangenen Jahren hat sich das Serien-Krimi-Genre immens weiterentwickelt und unterschiedliche Formen angenommen: Neben dem traditionellen Whodunit sorgen zum Beispiel auch Fantasy-Crime, Fälle aus der Perspektive der TäterInnen oder ein einziges großes Verbrechen für spannende Abendunterhaltung.
Unsere 12 besten Krimi-Serien auf Amazon Prime:
Broadchurch (2013-2017)
Die beiden eigensinnigen Detectives Alec Hardy (David Tennant) und Ellie Miller (Olivia Coleman) müssen den Mord an einem elfjährigen Jungen im verschlafenen englischen Küstenstädtchen Broadchurch aufklären, wo eigentlich nie etwas Schlimmes passiert. Bald schon stellt sich heraus, dass so gut wie alle EinwohnerInnen Dreck am Stecken und dunkle Geheimnisse haben – und somit auch verdächtig sind.
Eine betont langsame und ruhige Aufarbeitung von Verlust und Trauer: Hier liegt die Kraft in der Stille.
The Killing (2011-2014)
Das US-Remake der dänischen Krimi-Serie "Kommissarin Lund – Das Verbrechen" steht dem Original um nichts nach: Eingebettet in eine extrem dichte, düstere und real anmutende Atmosphäre verfolgen wir die Ermittlungen zweier sehr unterschiedlicher KommissarInnen, die man aufgrund ihrer Rauheit, Eigenarten und vor allem ihrer Authentizität so im TV noch nicht gesehen hat.
Der emotionale Rucksack von ihnen lastet schwer auf den Schultern, wenn sie den Tod einer Teenagerin oder den Mord an einer Familie aufklären müssen. Hier tun sich menschliche Abgründe auf, die unüberwindbar sind. Die Cliffhanger machen schlaflos.
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Sherlock (2010-2017)
Sherlock Holmes (Benedict Cumberbatch) mag snobistisch und narzisstisch sein, er ist aber ein genialer Detektiv und Ermittler, weshalb ihn die Londoner Polizei immer wieder um Mithilfe bittet, wenn es um die Aufklärung von Verbrechen geht. Sherlocks wichtigste Stütze in allen Lebenslagen: Dr. John Watson (Martin Freeman), ein ehemaliger Militärarzt, der im Afghanistan-Krieg gedient hat.
"Sherlock" ist eine intelligente und packende Neu-Interpretation des legendären Meisterdetektivs, die genauso zwischen Moderne und Tradition oszilliert wie die Hauptfigur zwischen Genie und Wahnsinn. Die darstellerischen Leistungen sind jeder Kritik erhaben, dazu gibt's ein Wiedersehen mit alten Erzfeinden.
"Sherlock" kannst du auf Amazon Prime kaufen.
The Mentalist (2008-2015)
Im Fokus steht Patrick Jane, ein Medium, das gar keines ist: Vielmehr besitzt er "nur" eine außergewöhnlich spezifische Beobachtungsgabe, eine nahezu perfekte Menschenkenntnis, verblüffende Kombinationsfähigkeiten – und hypnotisieren kann er auch. Mit diesen Talenten hilft er dem California Bureau of Investigation bei der Aufklärung schwieriger Fälle.
Es sind weniger die abgeschlossenen Handlungen pro Episode, die so sehr faszinieren, sondern der rote Faden im Hintergrund, der "The Mentalist" zu einer Sonderstellung im Crime-Genre verhilft: Jane liefert sich mit dem unsichtbaren Gegner Red John, der Janes Familie auf dem Gewissen hat, sechs Staffeln lang ein perfides Katz-und-Maus-Spiel, die Rollen des Jägers und der Gejagten sind dabei nicht immer eindeutig. Die Frage nach der Identität von Red John ist das über allem schwebende Damoklesschwert, das ein Gefühl der Sicherheit unmöglich macht.
Criminal Minds (2005-2020)
Im Mittelpunkt dieser Procedural-Crime-Serie steht ein FBI-Profiling-Team, das eine weltweite und vor allem unbeirrbare sowie furchtlose Reise in die Abgründe der menschlichen Seele unternimmt. In "Criminal Minds" stehen weniger die Verbrechen selbst, sondern die Täter*innen und deren Psyche im Fokus.
Die Serie lebt von der unsterblichen menschlichen Faszination des Grauens und auf komplexe Weise von der ur-menschlichen Angst, dass in uns allen das Böse wohnt. Die Atmosphäre ist düster, die Ermittlungen erscheinen stets nachvollziehbar, das Team besteht zwar aus Stereotypen, ist aber sympathisch – und die Bezüge zu realen SerienkillerInnen lassen zusätzliche Gänsehaut aufkommen. Ideal für Gelegenheits-SchauerInnen, aber eher nichts für schwache Nerven!
Castle (2009-2016)
Die Idee ist nicht unbedingt neu, die Ausführung dafür umso charmanter und herzerwärmender umgesetzt: Rick Castle (Nathan Fillion) ist Star-Krimiautor, aber gelangweilt vom Luxusleben. Also beschließt er, der cleveren Polizistin Kate Beckett (Stana Katić) bei ihrer Arbeit unter die Arme zu greifen und böse Buben zu fangen.
Das alles ist herrlich selbstironisch, spannend und auch leidenschaftlich – nicht zuletzt dank des von erfrischender Leichtigkeit geprägten Spiels Fillions und der erotischen Chemie zwischen den beiden HauptdarstellerInnen, welche die "Will-they-won't-they"-Frage noch prickelnder macht. Ein Feel-Good-Krimi, feinfühlig, aber doch fesselnd erzählt.
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True Detective (2014–2015, 2019)
Diese poetisch-düstere Crime-Anthologie-Serie fühlt sich an wie eine einzige offene Wunde, die einfach nicht heilen will, sondern mit Leidenschaft vor sich hin blutet und somit immer wieder neue Variationen der Verunsicherung, der Schwäche, aber auch der Reflektion schürt: Alle Detectives (unter anderem: Matthew McConaughey, Woody Harrelson, Mahershala Ali) haben ihr ganz eigenes Päckchen zu tragen, sie werden bestimmt von einer ausweglosen Trostlosigkeit, von Hoffnungslosigkeit und Nihilismus.
Die Verbrechen, mit denen sie konfrontiert werden, haben ihr Leben, ihre Psyche, ihre Beziehung untereinander für immer verändert. Dank hochkomplexer Handlungen und Dialoge, die vollgepackt sind von philosophischen, psychologischen und teils religiösen Motiven, ist höchste Aufmerksamkeit gefragt. Der Horror spielt sich vor allem im Kopf ab. Eine Reise für all jene, die keine Angst vor der Dunkelheit und verstörenden Psychoanalysen haben.
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Lucifer (seit 2016)
Lucifer nimmt sich Urlaub von der Hölle und eröffnet inmitten eines anderen Sündenpfuhls, nämlich Los Angeles, einen Nachtclub. Aber auch das reicht ihm nicht, also löst er gemeinsam mit der Polizistin Chloe Decker Verbrechen – denn wer könnte sich besser in das Böse hineinversetzten als der Teufel höchstpersönlich?! Doch je länger Lucifer auf der Erde verweilt, desto mehr entwickelt er menschliche Gefühle – und desto mehr gerät das Gleichgewicht zwischen Himmel und Hölle ins Wanken ...
Der zwar eigenwillige, aber höchst faszinierende und unterhaltsame Mix aus Fantasy und Crime geht der Psyche Lucifers auf die Spur: Es geht nämlich natürlich nicht nur um die Klärung von Mordfällen, sondern wir erfahren im Laufe der Serie auch immer mehr über die Beweggründe Lucifers und dessen problematische Beziehung zu seinem Vater und seiner Mutter. Teuflische Wendungen, teuflischer Humor, teuflisch sexy – und teuflisch gut!
Trapped – Gefangen in Island (seit 2015)
Ein männlicher Torso wird an die Küste eines verschlafenen Fischersdorfs geschwemmt. Gleichzeitig legt eine TouristInnen-Fähre mit 300 PassagierInnen am Hafen an – womit es plötzlich ganze 300 Verdächtige gibt. Nicht nur Chaos, sondern auch ein Schneesturm bricht aus, der ein Flüchten von der Insel unmöglich macht. Die ErmittlerInnen sind überfordert – und schon geschehen weitere Verbrechen ...
Trotz der wunderschönen, aber kargen und auch einschüchternden Landschaftsaufnahmen, die wunderbar als Spiegel der Gefühlswelt der ProtagonistInnen fungieren, vermittelt diese isländische Krimi-Serie ein klaustrophobisches Gefühl, das die Spannung langsam anschwellen lässt. Die Serie fühlt sich wie eine Verkühlung an: Man weiß, da kommt was, aber man ist sich nicht sicher, was und wann. Geheimtipp!
"Trapped – Gefangen in Island" gibt es auf Amazon Prime zum Kaufen.
Lie to me (2009-2011)
Das Team rund um Dr. Cal Lightman (Tim Roth) hilft dem FBI und anderen Strafverfolgungsbehörden, LügnerInnen zu entlarven. Denn Lightman, quasi ein Lügendetektor in Menschengestalt, kann man nichts vormachen: Jede kleinste Mimik und Gestik wird von ihm erkannt und richtig interpretiert. Lügen ist hier zwecklos! Eine elegante und spannende Krimi-Serie, die nicht nur mit einem großartigen Hauptdarsteller, sondern auch mit der visuellen Umsetzung überzeugt:
Die verräterischen Bewegungen oder Mimiken werden mittels kurzen, blitzlichtartigen Bildern dargestellt und berühmten Lügen-Situationen aus dem wahren Leben gegenübergestellt (zum Beispiel Bill Clinton während der Lewinsky-Affäre oder Richard Nixon während Watergate). Wer sagt, dass man beim Fernsehen nix lernt?
"Lie to me" gibt es auf Amazon Prime zum Kaufen.
Elementary (2012-2019)
Noch einmal Sherlock Holmes: Diesmal schlüpft "Trainspotting"-Star Johnny Lee Miller in die Rolle des Meisterdetektivs, die er auch bravourös ausfüllt. Die innovativste Neuerung des Sherlock-Mythos und der gar nicht so heimliche Star an Millers Seite ist aber Lucy Liu, die zum ersten Mal in der Geschichte des legendären Detektivs einen weiblichen Watson verkörpern darf: Als Dr. Joan Watson ist sie Sherlocks Suchtberaterin, denn dieser hat ein ausgewachsenes Drogenproblem – womit man der Spleenigkeit und Ambivalenz des Meisterdetektiv erneut treu bleibt. Gemeinsam lösen sie Mordfälle für das NYPD.
Eine unkonventionelle Interpretation von Sherlock Holmes, die sich angenehm von ihrem britischen Pedant abhebt und vor allem von den zwei ProtagonistInnen lebt, die der Sherlock-Watson-Beziehung eine vollkommen neue und eigene Dynamik verleihen.
"Elementary" gibt es auf Amazon Prime zum Kaufen.
Monk (2002-2009)
Welche Verbrechen der Detektiv mit dem fotografischen Gedächtnis Adrian Monk (genialst: Tony Shalhoub) aufklärt, ist eigentlich ziemlich egal. Diese Crime-Dramedy ist deshalb zum weltweiten Kult geworden, weil sie uns einen TV-Ermittler präsentiert hat, den es auf diese Art bis dahin nicht gab – und den es danach auch nie wieder geben sollte: Neurotiker Monk hat nämlich wirklich vor allem Angst, zudem ist er ein Ordnungs-Fanatiker vor dem Herren. Seine kauzigen Neurosen haben natürlich einen tragischen Hintergrund: Vor Jahren wurde seine Frau ermordet.
"Monk" ebnete nicht nur den Weg für ErmittlerInnen mit psychischen Krankheiten, sondern wurde auch Teil des deutschen Sprachgebrauchs. Adrian Monk ist dank seiner schrulligen Art zudem der einzig würdige Nachfolger von Columbo. Weinen und Lachen liegen hier sehr nahe beieinander.
"Monk" gibt es auf Amazon Prime zu kaufen.
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