Die 11 besten Krimi-Filme auf Amazon Prime
Von Manuel Simbürger
Krimis geben uns das Gefühl, selbst DetektivInnen zu sein, die Bösewichte zu fangen und die Welt damit ein Stückchen besser machen – und sie gehen vor allem der spannenden Frage nach, wieso Verbrechen passieren, was uns zu VerbrecherInnen macht und ob wir in bestimmten Situationen nicht alle dazu fähig wären.
Auf perfide Art genießen wir während eines Krimis die ur-menschliche Angst vor dem Bösen, der Film wird zur Projektionsfläche und Katalysator gleichzeitig. Beinahe kein Genre fesselt uns so sehr wie der Krimi.
Bei einem Krimi steht stets ein Verbrechen sowie dessen Aufklärung im Fokus, sehr oft wird – im Gegensatz zum nahe verwandten Thriller – die Perspektive der ErmittlerInnen eingenommen. Nicht immer muss es dabei blutig und grausig zugehen, was das Krimi-Genre auch für Zartbesaitete zugänglich macht. Die zahlreichen Subgenres (zum Beispiel Detektiv-, Gerichts-, Spionage- oder Polizeifilme) machen den Krimi zu einem der vielfältigsten Film-Genres.
Die 11 besten Krimis auf Amazon Prime:
Knives Out (2019)
Als der berühmte Krimi-Autor und strenge Familienpatriarch Harlan Thrombey (Christopher Plummer) zu seinem 85. Geburtstag tot aufgefunden wird, ist schnell klar: Er wurde umgebracht! Es muss eine/r der exzentrischen und aufs Erbe spechtelnden Verwandten gewesen sein – oder doch jemand vom treuen Hauspersonal? Auftritt Detektiv Benoit Blanc (Daniel Craig): Dieser ist zwar mindestens genauso exzentrisch wie die Verdächtigen, aber ein genialer Ermittler und scharfer Beobachter. Das muss er auch sein, denn wirklich jede/r der Verdächtigen hat ein Motiv.
"Knives Out" ist eine liebevolle und humorige Verbeugung an Krimi-Legende Agatha Christie und mutet wie ein lebendig gewordenes "Cluedo"-Spiel an. Die Inszenierung und die Ermittlungen sind betont altmodisch, womit es der Streifen schafft, die Atmosphäre klassischer "Whodunit"-Filme einzufangen, ihnen aber trotzdem eine moderne Note zu verleihen. Der illustre Cast (unter anderem Chris Evans, Jamie Lee Curtis, Toni Collette) trägt zusätzlich zum spannenden Spaß bei.
Bei Anruf Mord (1953)
Margot ist reich. Margot hat eine Affäre mit dem Krimi-Schriftsteller. Also muss Margot sterben. Das findet zumindest ihr Ehemann Tony Wendice, Ex-Profi-Tennisspieler und Playboy. Er tüftelt einen detailgenauen Mordplan aus, der allerdings schiefgeht. Also muss sich der gewiefte Tony etwas anderes einfallen lassen, um Margot endgültig loszuwerden ...
"Bei Anruf Mord" gilt als einer der absolut besten Filme von Suspense-Meister Alfred Hitchcock. Im Mix aus Krimi und Psychothriller, der gleichzeitig auch Kammerspiel ist, werden die klassischen Rollen von Opfer und Täter aufgehoben und neu zusammengesetzt. Die Bedrohung steigert sich kontinuierlich. Must-see-Klassiker!
"Bei Anruf Mord" ist nicht im Prime-Abo enthalten.
Heat (1995)
Robert De Niro versus Al Pacino, ein Duell der Giganten: Der eine ist ein Vollblut-Gangster, der nach einem letzten Coup endgültig aussteigen will, was allerdings zum Fiasko wird. Der andere ist Cop mit Leib und Seele und besessen von der Jagd auf den Berufskriminellen. Seit Jahren liefern sich die beiden ein perfides Katz-und-Maus-Spiel, das nun endlich sein Ende gefunden zu haben scheint ...
Hier passt einfach alles: die Action, die Charakterzeichnungen, die Spannung, die schauspielerischen Leistungen. Ein Genre-Klassiker, der heute immer noch so wichtig daherkommt wie in den 90er-Jahren.
Die Spur des Falken (1941)
Sam Spade (Humphrey Bogart), ein kleiner Privatdetektiv, erhält von einer Klientin den Auftrag, einen Mann zu überwachen. Als bei dieser Überwachung Spades Partner erschossen wird und wenig später auch jener Mann tot aufgefunden wird, der eigentlich zu beschatten war, fällt der Verdacht auf Spade. Dieser muss nun versuchen, den/die wahre/n TäterIn zu finden.
"Die Spur des Falken" (OT: "The Maltese Falcon") ist die Blaupause für den Film Noir und eine der bekanntesten Hard-Boiled-Detective-Geschichten. Trotz minimalistischer Erzählweise tauchen wir tief in die Psyche der ProtagonistInnen ein und sind von der ersten Minute an vor den Bildschirm gefesselt. Die Charakterzeichnungen stehen dabei genauso im Fokus wie die Aufklärung des Verbrechens. Pessimistisch, nihilistisch, spannend!
"Die Spur des Falken" ist nicht im Prime-Abo enthalten.
Die üblichen Verdächtigen (1995)
Nachdem bei einer Schiffsexplosion 27 Menschen sterben, wird der halbseitig gelähmte Kleinkriminelle Verbal Klint (Kevin Spacey), der die Katastrophe als eine von nur zwei Personen überlebt hat, von der Polizei verhört. Was weiß er? Handelt es sich wirklich um einen missglückten Drogendeal – aber wo sind dann die Drogen? Klint packt tatsächlich aus, nämlich über den mysteriösen Verbrecherkönig Keyser Söze, der Schlüssel zum Fall. Doch niemand hat Söze je gesehen ...
"Die üblichen Verdächtigen" ist für das Krimi-Genre das, was Hermann Maier für den heimischen Ski-Sport ist: die real gewordene Perfektion. Auf sämtlichen Listen wird der Streifen als einer der absolut besten (wenn nicht der beste) Krimi-Film aller Zeiten angeführt, der in all den Jahren nichts von seiner Strahlkraft und Faszination verloren hat. "Die üblichen Verdächtigen" mit einem genialen Kevin Spacey ist komplex, pointiert-geistreich inszeniert und wartet mit einem Finale auf, das zurecht in die Annalen der Film-Geschichte einging.
Die Unfassbaren – Now You See Me (2013)
Vier ZauberkünstlerInnen (Jesse Eisenberg, Isla Fisher, Woody Harrelson und Dave Franco), die sich "The Four Horsemen" nennen, liefern Bühnen-Shows ab, die die Grenze zwischen Realität und Illusionen verschwimmen lassen. Ihre Performances sind jedoch nichts mehr als Ablenkungsmanöver: Während die MagierInnen auf der Bühne ins Staunen versetzen, rauben sie Tresorräume aus, die schon mal auf einem anderen Kontinent liegen. Das FBI ist ihnen jedoch schon auf den Fersen ...
Nomen est omen: Wie der (deutsche) Titel schon verrät, ist in diesem Krimi-Drama rein gar nichts fassbar, das Spiel von Schein und Sein wird zum Prinzip der Lust. Das Drehbuch besticht mit einem intelligenten Plot, einer rasanten Handlung und vielen Twists – vor allem über das Finale wird man noch lange nachdenken. "Die Unfassbaren – Now You See Me" ist also so spektakulär und undurchsichtig wie eine Zaubershow selbst!
"Die Unfassbaren – Now You See Me" ist nicht im Prime-Abo enthalten.
Fargo (1996)
1987, wir befinden uns im kalten und verschneiten Minnesota: Jerry (William H. Macy) hat einen Plan, um seine Geldprobleme zu lösen: Er möchte seine Frau entführen lassen, um vom reichen Schwiegervater Lösegeld zu erpressen. Zwei lokale Kleinkriminelle (Steve Buscemi, Peter Stormare) sollen ihm dabei helfen. Klar, dass alles schiefgeht, was nur schiefgehen kann – und plötzlich gibt's Tote. Da kommt Marge ins Spiel, eine kaffeetrinkende, Parka-tragende und hochschwangere Polizistin, die vor nichts zurückschreckt, um den Fall aufzuklären.
"Fargo" ist ein bitterböses Meisterwerk der Coen-Brüder, das keine Angst vor Schrulligkeit und Absurdität hat und genau deshalb ganz weit in die seelische Landschaft der Figuren vordringt. Apropos Landschaft: Die wunderschön fotografierten Bilder stehen in faszinierendem Kontrast zur Story-Groteske. Ganz großer Wurf!
"Fargo" ist nicht im Prime-Abo enthalten.
Drecksau (2013)
Rundum gelungene Verfilmung des gleichnamigen Romans von Irvene Welsh ("Trainspotting"), der dem Original in Sachen derber Humor, Eskalation und Tabubrüche um nichts nachsteht: Cop Bruce Robertson (James McAvoy) ist depressiv, intrigant, versoffen und korrupt, schnupft Kokain und hat Sex mit der Ehefrau seines Kollegen.
Gierig auf eine Beförderung und das Kitten seiner Ehe, versucht er, den Mord an einem japanischen Studenten aufzuklären, Empathie und Interesse sind ihm dabei aber fremd. Nach und nach wächst Robertson nicht nur die Ermittlung, sondern auch sein Leben über den Kopf – und sogar sein Psychiater ist ratlos.
"Drecksau" ist ein eskalierender Wutausbrauch, ein lauter Verzweiflungsschrei und ein brutaler Schlag in die Magengrube. Selten war ein Ungustl-Protagonist so ambivalent und so faszinierend. Kudos an McAvoy, der die Vielschichtigkeit seiner Figur mit entfesselnder Leidenschaft vermittelt. Kurz: Ein skurriler Trip voller Sex, Gewalt und unerklärlicher Gedankenfragmente.
In der Hitze der Nacht (1967)
Der Polizeibeamte Virgil Tibbs (Sidney Poitier) befindet sich eigentlich nur auf Durchreise, als er in einer Kleinstadt in den Südstaaten des Mordes an einem Weißen Industriellen verdächtigt wird. Zwar ist schnell klar, dass er es nicht war, aber trotzdem möchte Tibbs helfen, den Fall aufzuklären. Das geht dem rassistischen Polizeichef William Gillespie (Rod Steiger) jedoch ordentlich gegen den Strich ...
Höchst spannender Kriminalfilm, aber auch faszinierende Gesellschaftsstudie, die Rassismus zur schon damals hochexplosiven Grundprämisse macht, ohne aber in Klischeefallen zu tappen. Regt zum Nachdenken an!
"In der Hitze der Nacht" ist nicht im Prime-Abo enthalten.
Chinatown (1974)
Roman Polanskis düstere Hommage an die alten Hard-Boiled-Detective-Geschichten der 1940er-Jahre mit Jack Nicholson als abgehalftertem Privatdetektiv Jake Gittes fordert, aber unterhält auch auf höchster Ebene.
Hier wird das gesellschaftliche Moral- und Wertesystem ordentlich auf den Kopf gestellt: Als Gittes einen Routinejob übernimmt, sieht er sich plötzlich in einem undurchdringlichen Netz aus Korruption, Immobilienspekulation, Grundstücksspekulation, politischem Machtkampf und Familienintrigen wider. Klassiker mit einem groß aufspielenden Nicholson!
"Chinatown" ist nicht im Prime-Abo enthalten.
L.A. Confidential (1997)
Los Angeles, frühe 1950er: m Rausch des allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwungs gedeihen in der aufblühenden Stadt auch Korruption, Gewalt und Verbrechen. Los Angeles wird von einem gefährlichen Gangsterboss regiert, auch die Polizisten der Stadt sind nur nach außen hin dein Freund und Helfer. Drei Cops – der geltungssüchtige Jack (Kevin Spacey), der der unloyale Ed (Guy Pearce) und der Schlägrtyp Bud (Russel Crowe) – müssen bei Ermittlungen nach einem Blutmassaker in einer Bar zusammenarbeiten und erkennen bald, dass sie bloß Teil eines makabren Spiels sind ...
Ein moderner Film-Noir mit dichter Atmosphäre, dessen Roman-Vorlage von wahren Ereignissen inspiriert wurde. So spannend, dass man gar nicht merkt, dass einem die Dunkelheit schon längst selbst verschlungen hat. Oscars fürs Drehbuch und für Kim Basinger als zeitlose Femme Fatale!
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