Helmut Berger: Die besten Filme des österreichischen Weltstars
Von Manuel Simbürger
Helmut Berger war in den 1960er- und 1970er-Jahren ein europäischer Filmstar, sein Mentor war der Regisseur Luchino Visconti. Einst galt der Schauspieler, mit bürgerlichem Namen Steinberger, als schönster Mann der Welt (er zierte als erstes männliches Model überhaupt das Cover der "Vogue"), bald aber folgten Skandale und der Absturz. Am 29. Mai wäre der gebürtige Bad Ischler 79 Jahre alt geworden. Am 18. Mai jedoch ist Berger "friedlich, aber dennoch unerwartet" in Salzburg verstorben, wie sein Manager berichtete.
Sein Lebensmotto "La Dolce Vita" genoss Berger zeitlebens in vollen Zügen. Aber auch auf der Leinwand scheute er vor polarisierenden Rollen nicht zurück.
Zu Helmut Bergers Ehren präsentieren wir euch seine 5 besten Filme:
"Die Verdammten" (1969)
Der opulente Historienfilm von Luchino Visconti erzählt von der Industriellenfamilie von Essenbeck, die sich durch Verbindungen zu den Nationsalsozialisten gesellschaftliche und finanzielle Vorteile erhofft, damit jedoch in Wirklichkeit ihren eigenen Untergang besiegelt.
"Die Verdammten" war Bergers erster Kinoauftritt, noch dazu als Transvestit in Marlene-Dietrich-Style! Nicht nur das: Seine Rolle missbrauchte sowohl ein Kind als auch die eigene Mutter, war aber bei den Nazis äußerst beliebt. Der erste Skandal in Helmut Bergers Karriere.
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"Ludwig II" (1973)
1864 wird Ludwig II. zum König von Bayern gekrönt. Eine erste Amtshandlung ist die Förderung des Komponisten Richard Wagner. Dieser wird nach München geholt und großzügig mit finanziellen Mitteln ausgestattet. Ludwig bemerkt nicht, dass Wagner ein Verhältnis mit Cosima von Bülow hat – als er die Wahrheit erfährt, fühlt er sich hintergangen und bittet Wagner, München zu verlassen. Für seine Cousine Elisabeth von Österreich hat er eine schwärmerische romantische Bewunderung, er fühlt sich jedoch durch deren hochmütiges Verhalten in seinem Stolz verletzt ...
Auch hier führte Visconi Regie. Diesmal spielt Berger bereits die Hauptrolle und beweist erstaunliche Wandlungsfähigkeit. Für viele Kritiker:innen seine beste Darstellung.
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"Das Bildnis des Dorian Gray" (1970)
Basierend auf der Erzählung von Oscar Wilde: Dorian Gray ist der schönste Mann der Welt und wird von allen begehrt. Aber niemand liebt Gray mehr als er sich selbst. Er steht für einen Maler Modell, der Dorians beeindruckende Schönheit und Jugendlichkeit in einem Portrait dauerhaft festhalten will. Das gefällt dem Narzissten – und er begeht einen teuflischen Parkt: Er verkauft seine Seele, wenn dafür nicht er selbst, sondern das Gemälde altert ... Die Rolle des Dorian Gray ist Berger wie auf dem Leib geschneidert.
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"Der Garten der Finzi Contini" (1970)
Im Ferrara der 1930er-Jahre lebt die tonangebende jüdische Familie Finzi-Contini ihre Lustbarkeiten, bis sie mit dem Faschismus konfrontiert wird. Der Film von Vittorio De Sica, der auf einem Roman von Giorgio Bassani basiert, erhielt den Oscar als bester nicht-englischsprachiger Film. Setzt auf Melancholie und leise Töne – und erneut auf die Attraktivität und Leinwandpräsenz von Berger.
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"Gewalt und Leidenschaft" (1974)
Ein weiterer Visconti-Film mit Berger in der Hauptrolle. In "Gewalt und Leidenschaft" verfilmte der Regisseur seine private Liebesbeziehung zu Berger. Burt Lancaster mimt einen älteren Kunstprofessor, der sich zum jugendlichen Berger hingezogen fühlt.
Eine bildgewaltige und philosophisch angehauchte Allegorie auf die Wehrlosigkeit des Bürgertums gegen Dekadenz-Einflüsse sowie den Faschismus. Nicht nur einer der besten Filme von Berger, sondern auch einer der ästhetisch schönsten von Visconti. Hier ist jede Szene ein Gemälde.
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